Hochwasserschutz Wörgl: Weiter warten auf den Damm

Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt.
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WÖRGL (ck). 2005 erfuhren viele Wörgler auf schmerzliche Weise, welchen Schaden ein Hochwasser anrichten kann. Danach wurde viel versprochen, doch bisher warten die Betroffenen immer noch auf einen effizienten Hochwasserschutz. Bestes Mittel dafür wäre der Bau eines Dammes.
Dieser jedoch wurde bisher vom Land nicht genehmigt, denn das Land wartet noch auf die Ausarbeitung eines Gesamtkonzepts für das Inntal. Zudem dürfen Maßnahmen gegen ein Hochwasser (flussabwärts) darunterliegende Gemeinden nicht zusätzlich in Gefahr bringen. Bei einer Informationsveranstaltung im Volkshaus brachten Vertreter der Stadt Wörgl und Experten des Landes Betroffene und Interessierte auf den neuesten Stand und zeigten auch, welche Gebiete seit kurzem als gelbe und rote Zone ausgewiesen sind.

Ausweitung der roten Zone
Hubert Steiner, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft beim Land Tirol, sprach im Hinblick auf das Hochwasser von 2005 von einem "100-jährlichem Hochwasser". Die Konsequenz daraus: "Wir müssen die Gefahren darstellen, um Schutzprojekte zu entwickeln, die dann Anspruch auf Föderungen aus öffentlichen Mitteln haben." Die Darstellung der Gefahren erfolgt mittels des Gefahrenzonenplans, der ein Fachgutachten im Auftrag des Landes ist.
Für die Ausarbeitung des Plans wurden drei Hochwasserszenarien angenommen: ein 30-jährliches, ein 100-jährliches und ein 300-jährliches Hochwasser. Der Plan ist Grundlage für Hochwasserschutzmaßnahmen, Raumplanung, Bauwesen und Katastrophenmanagement. Durch den Plan sind in Wörgl seit kurzem neue Gebiete Teil der gefährdeten gelben und roten Zone. Auch eine Hochwassersimulation sorgte für Gesprächsstoff.
Die Experten des Landes sprachen von einem Zeitraum von 10 Jahren, bis die notwendigen Hochwasserschutzmaßnahmen schrittweise umgesetzt sind. Einig waren sich alle, dass der Bau eines Dammes notwendig sein wird. Rund 400 Meter soll dieser lang sein.

Aufregung bei Betroffenen
Viele Betroffene taten ihren Unmut über den Plan und den Stillstand in Sachen Hochwasserschutz kund, sprachen vom Wertverlust ihrer Immobilien, Problemen mit Versicherungen und forderten mehrfach, dass der Dammbau endlich genehmigt wird. Kufsteins Wirtschaftskammer-Obmann Martin Hirner ergriff für die betroffenen Betriebe Partei und warnte vor einem Stillstand in den nächsten 10 Jahren.
Bürgermeisterin Hedi Wechner (SPÖ) zeigte sich am Ende der Diskussion kampfbereit und warf die Frage in den Raum, was bei einem illegalen Dammbau passieren würde. Dafür erntete die Bürgermeisterin großen Beifall aus dem überfüllten Saal.

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