Weiße Weihnachten 2015 – wohl eher nicht

Nordkette mit Blick vom Ambraser Schloss. | Foto: Karl Vidoni

Wien, 09.12.2015 – Ein Blick auf die derzeitige Schneesituation hierzulande und auf die Wetterkarten lassen weiße Weihnachten in weite Ferne rücken. Ein nachhaltiger Wintereinbruch ist laut dem Wetterdienst UBIMET bis auf Weiteres nicht in Sicht, auch die Statistik zu weißen Weihnachten dämpft die Erwartungen der Schneefreunde.

Ungünstige Voraussetzungen

Verlässliche und seriöse Wetterprognosen für das Weihnachtsfest sind 14 Tage im Voraus aber noch nicht möglich. Allerdings geben sowohl die momentane Schneesituation hierzulande als auch die Aussichten für die kommenden Tage nur wenig Anlass zur Hoffnung. Selbst in den Hochlagen der Alpen liegt derzeit ungewöhnlich wenig Schnee, die Täler präsentieren sich mehrheitlich in den Farben grün und braun. „Bis weit in die nächste Woche hinein wird sich daran auch nicht viel ändern, Österreich verbleibt in einer ausgesprochen milden Süd- bis Südwestströmung. Die schneebringenden Tiefdruckgebiete ziehen über Nordeuropa hinweg, machen also bis auf Weiteres einen großen Bogen um uns“, verrät UBIMET-Meteorologe Konstantin Brandes.

Ausnahme statt Regel

Statistisch gesehen sind weiße Weihnachten in den meisten Regionen eher selten. „In den Landeshauptstädten ist Schnee an Heiligabend die eindeutige Ausnahme. So gibt es etwa in St. Pölten, Eisenstadt oder Wien gerade einmal alle fünf bis zehn Jahre weiße Weihnachten“, weiß Brandes. Aber auch in Graz, Klagenfurt, Salzburg und Linz sind die Chancen nur unwesentlich höher. Am ehesten bekommt man in Innsbruck am 24.12. Schneeflocken zu Gesicht. Fast jedes zweite Fest verläuft in der Tiroler Landeshauptstadt mit einer zumindest geringen Schneedecke. Wer in Österreich Weihnachten garantiert im Schnee verbringen möchte, der muss hoch hinaus. Schneesicherheit gibt es meist nur auf den Bergen, oberhalb von etwa 1000 bis 1500 m hat man statistisch gesehen aber sehr gute Chancen auf ein weißes Fest.

Zahlenspiele

Unterhalb von 400 bis 600 m hat sich in den letzten Jahren ein Trend hin zu grünen Weihnachten vollzogen. Letztes Jahr zeigte sich aber auch in einigen inneralpinen Regionen ein eher trauriges Bild. Der letzte richtige Weihnachtsschnee im Flachland liegt schon ein paar Jahre zurück: 2010 meldeten sechs Hauptstädte am 24. Dezember eine Schneedecke, in St. Pölten, Eisenstadt und Wien taute Regen aber tagsüber die letzten Reste weg. „Dass der Winter auch anders kann, beweist ein Blick in die meteorologischen Geschichtsbücher. So stammen die Rekordschneehöhen der Landeshauptstädte mehrheitlich aus den 1960er Jahren. Innsbruck meldete beispielsweise am 24. Dezember 1961 beachtliche 96 cm“, so Brandes. Nicht ganz so weit zurückblättern muss man im Süden des Landes, in Graz und Klagenfurt wurde zum Weihnachtsfest 1994 fast ein halber Meter Schnee gemessen.

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