Jenseits von Rollenklischees
Schüler lernten die Arbeit der Fachtrainer im Ausbildungszentrum Jugend am Werk Mürzzuschlag kennen.
Für elf Schüler der Jakob-Eduard-Schmölzer-Hauptschule Kindberg ging es letzte Woche anlässlich des österreichweiten Aktionstages "Boys Day" in das Ausbildungszentrum Jugend am Werk Mürzzuschlag.
Bei diesem österreichweiten Aktionstag zur Berufsorientierung jenseits von Rollenklischees nahmen 447 Burschen aus 37 Schulen steiermarkweit teil. 345 Jungs blickten dabei hinter die Kulissen von Krankenhäusern, Pflegeheimen, Street-Work Behinderteneinrichtungen oder BAKIPS; 102 Burschen besuchten Kindergärten oder Volksschulen zum "Einzelschnuppern".
"Die Schüler sehen hier, welche Anforderungen dahinter stehen", so Martina Willingshofer, die Lehrerin der elf Kindberger Hauptschüler. An sieben Stationen konnten die Schüler Erfahrungen über die verschiedenen Bereiche der Fachtrainer sammeln. Es wurden Cocktails gemixt, Adventkränze gebunden, Eispalatschinken zubereitet, Tischdecken gebügelt oder in der Werkstatt geschweißt.
Hört man sich unter den Schülern um, sind die gesetzten Berufsziele eher im technischen Bereich zu finden — Maschinenbautechniker, Mechaniker, Systemadministrator.
"Von unseren 30 Mitarbeitern, aber alle Bereiche betreffend, sind neun Männer", sagt Roswitha Murnig, Zweigstellenleiterin des Ausbildungszentrums Jugend am Werk Mürzzuschlag. Von den 700 Mitarbeitern bei Jugend am Werk steiermarkweit sei nur ein Drittel männlich. Das ziehe sich aber durch alle sozialen Bereiche. Mit einem Frauenanteil in sozialen Berufen von 76,4 Prozent ist dies mehr als deutlich. Auch im pädagogischen Bereich gibt es eine klare Rollenverteilung: nur jede 100. Betreuungsperson im Kindergarten und jede zehnte in der Volksschule ist ein Mann.
Angelina Koidl
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