Der Traum vom eigenen Pferdehof

Der Chef am Bio-Pferdehof: Bodyguard mit seinem Herrl Rudolf Gutjahr und Reitpädagogin Anke Fibrich.
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Rudolf Gutjahr hat 2004 den Bauernhof seiner Eltern in Kindberg-Sölsnitz übernommen. Einmal mit Pferden zu arbeiten, war schon seit seiner Jugend sein Traum. Also beschloss Gutjahr, seinen Bauernhof von Mutterkuhhaltung auf Pferde umzustellen.
Die letzte Kuh wurde im vergangenen Jahr verkauft. Seit 1. Jänner ist der Pferdehof Gutjahr ein Bio-Pferdehof, die naturnahe Einstellung zur Pferdehaltung oberstes Credo. Reitpädagogin Anke Fibrich bietet am Hof Einzel- und Gruppenunterricht für Kinder und Erwachsene sowie für Menschen mit Behinderung. Regelmäßig besuchen den Hof namhafte Trainer und bieten Reit-unterricht oder referieren über verschiedenste Pferde-Themen. Derzeit sind 19 Pferde am Hof. 18 Einsteller und ein eigenes hat Gutjahr selbst. Es ist Bodyguard, mit dem alles begann.
"Vor drei Jahren habe ich zu meiner damaligen Freundin gesagt, ich möchte einmal in meinem Leben auf einem Pferd sitzen. Das habe ich dann auch gemacht. Es war Bodyguard. Ein Pferd, das zur damaligen Zeit jeden gebissen und jeden abgeworfen hat. Bei mir war er aber das bravste Pferd. Nach zwölf Reitstunden wurde er mir dann zum Kauf angeboten. Jetzt ist er seit Juli 2013 bei mir", erzählt der 40-Jährige, der seinen Pferdehof im Nebenerwerb betreibt.

Alternativ-Techniken

Der Stall wurde in einen Pferdestall mit Boxen und Offenstall umgebaut, ein Reitplatz und Koppeln errichtet, rund viereinhalb Hektar insgesamt. "Wir sind kein klassischer Reitstall", so Gutjahr. Denn neben der biologischen Bewirtschaftung spielen Alternativ-Techniken eine große Rolle am Hof. Neben Bachblüten, Kräutern und Schüssler-Salzen setzen Gutjahr und Reitpädagogin Fibrich auf die Craniosacral-Therapie, quasi eine Wellness-Behandlung fürs Pferd. "Es ist schön, wenn man den Tierarzt wirklich nur in Notfällen sieht und sonst gar nicht", sagt Fibrich, die zudem derzeit die Ausbildung zur Natur-Kinesiologin und zum Centered Riding Instructor macht. Die Pferde sind barfuß, somit nicht beschlagen, das Heu stammt großteils von den eigenen Feldern.
Am Bio-Pferdehof Gutjahr können schon die Kleinsten den Umgang mit dem Pferd bei geführten Touren lernen. Die spielerische Begegnung mit dem Pferd und die vielen Erlebnismöglichkeiten stehen im Mittelpunkt der Reitpädagogik. "Das Wichtigste ist, dass Mensch und Pferd Zeit haben und Kinder lernen, wie sie mit dem Pferd umgehen müssen", erklärt Reitpädagogin Fibrich. Gemeinsam mit Kindergartenpädagogin Viktoria Schein überlegt sie sich verschiedenste Abenteuerspiele. Die Kinder erfahren alles rund um die Haltung und Pflege von Pferden, lernen Verantwortung zu übernehmen, knüpfen Freundschaften.
Nach dem Motto von Rudolf Gutjahr "Miste dich aus" kommen auch immer wieder viele Erwachsene, um mitten in der Natur, fernab von Verkehr, Handy und Computer abzuschalten. "Die Pferde erden dich, sie entschleunigen", erklärt Gutjahr. Viele der Teilnehmer kommen aber auch nach einem Sturz vom Pferd zu einem Kurs auf den Hof oder, weil sie es einfach einmal gerne wieder nach vielen Jahren probieren möchten.
Derzeit baut Rudolf Gutjahr ein Reiterstüberl samt Seminarraum auf seinem Bio-Pferdehof in Kindberg-Sölsnitz, das in den kommenden Wochen fertiggestellt werden soll.

Der Chef am Bio-Pferdehof: Bodyguard mit seinem Herrl Rudolf Gutjahr und Reitpädagogin Anke Fibrich.
Schon kleine Pferdefreunde lernen bei Fibrich, richtig mit dem Pferd umzugehen. | Foto: MAM-Arts/Meieregger
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