Ende des Almsommers
Am Wochenende wurde der traditionelle Almabtrieb gefeiert.
OBERWÖLZ. Mit dem traditionellen Almabtrieb ging am Samstag der Almsommer 2015 für rund 600 Rinder auf den vier Lachtalalmen und auf der Steinbachalm in Pusterwald zu Ende. Die Tiere wurden bei starkem Applaus der vielen Zuschauer zum Hochegg getrieben, von hier wurden sie am Nachmittag zu ihren Stallungen gebracht. Rund 1.500 Besucher säumten die Straße Richtung Lachtal, um gute Sicht auf die Tier zu haben. Viele sind am Samstag von weither mit Bussen gekommen, um das Ankommen der Almtiere mitzuerleben.
Die zahlreichen Rinder wurden auf der Groß- und Kleinlachtal-Alm, Hirzmannalm und Schlattereralm von den Almhaltern und Sennerinnen bestens betreut. Die ersten Tiere jeder Alm waren schön geschmückt, ein äußeres Zeichen, dass es keinen Tierverlust gegeben hat. Diesmal beim Almabtrieb nicht direkt beteiligt waren die Rinder, die auf der Steinbachalm in Pusterwald den Sommer verbrachten. Der starke Schneefall an den Tagen zuvor machte ein Übertreiben ins Lachtal unmöglich.
Wie die Sennerin Anita Schmidhofer berichtete, war dieser Sommer ein besonders guter für die Tiere, genügend Futterwuchs und keine besonderen Krankheiten. Eine Tradition des Almabtriebes sei auch, dass unter den Besuchern eine große Zahl von „Rumpelnudeln“ verteilt werden, aus Freude über den schönen Almsommer.
Veranstalter des Almabtriebs war der Musikverein Schönberg-Lachtal, der auch musikalisch das Ankommen der Tiere begleitete. Obmann Gerhard Kleinferchner moderierte die Veranstaltung und konnte auch einige Ehrengäste, vor allem Vertreter aus der Landwirtschaft und aus der Politik, willkommen heißen. Bgm. Hannes Schmidhofer, Landeskammerrat Egidius Petz, 2. Landtagspräsidentin Manuela Khom und Direktor-Stellvertreter des Bauernbunds Markus Habisch wiesen auf die Bedeutung einer funktionierenden Landwirtschaft hin. Auf den Höfen werden gesunde, hochwertige Lebensmittel produziert, eine schöne Kulturlandschaft gesichert und viel für das kulturelle Leben in den Orten und Gemeinden geleistet. Dies könne in Zukunft nur gewährleistet werden, wenn für die Produkte auch ein gerechter Preis bezahlt wird. Schmidhofer wies auch auf die Bedeutung des Lachtales als Zentrum für den Wintersport hin, es sei dies auch ein bedeutender Arbeitgeber in den Wintermonaten.
Nachdem alle Tiere von den vier Almen unter strengen Sicherheitsmaßnahmen das Ziel erreichten, wurde beim Hocheggerkreuz eine Dankandacht gefeiert. Diese wurde von Pfarrer Marius Enăşel mit einer größeren Zahl von Almbauern und Gästen und einer Bläsergruppe des Musikvereins Schönberg-Lachtal gefeiert. Im Festzelt wurde der diesjährige Almabtrieb bis in die späten Nachtstunden mit einigen Programmangeboten zelebriert.
Anita Galler
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