Waldfriedhof
Ein Gedicht von Roswitha Langmeier-Gruber, Saalfelden
Waldfriedhof
Ich steh' am Grab in Gedanken versunken.
Kein Zwitschern und Klopfen lenkt mich ab
in dem Gedankengang in ferne Kindheitstagen.
Meise und Specht halten inne
und verbreiten - Stille.
Ein Mütterchen gebeugt vor Schmerz
- oder doch nur das Alter ? -
langsam geht sie Schritt für Schritt
auf ihre Gedenkstätte zu.
Friedhofsruh - der Alltagshektik fern.
Kein Lärmen und Musikgedröhn,
nicht mal lautes Lachen.
Doch hier ein Lächeln auf ernsten Gesichtern.
Ein Eichkätzchen, das huscht von Baum zu Baum,
der inneren Finsternis ein Schmunzeln entlockt.
Fast könnt' man hier entspannend spazieren,
von Grab zu Grab und die Vielzahl von Tannen
uns frische Luft einflößt.
Hier ein Grab, das Erinnerungen weckt,
dort eines die Frage aufwirft, war jenes,
das sich zugetragen
vor zwei, drei oder vier Jahren?
Ja, die Zeit vergeht immer noch schneller.
Halt - nein !
Nur der Schmerz in unserem Innern noch so wie gestern.
Die Zeit heilt alle Wunden ein Sprichwort sagt.
Nur hier die Zeit vergeht mir viel zu langsam.
Friedhofsruh - auch Dankbarkeit weckt,
für Menschen, die uns ein Stück des Weg's begleitet.
Waldfriedhof - ein Ort der Begegnung von Menschen
die eines gemeinsam.
Die Hoffnung auf ein Wiedersehn im Dort
und vereint mit Jenen,vdie uns vorausgegangen.
Roswitha Langmeier-Gruber,
Saalfelden
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