Eine "Rad-Autobahn" für Pressbaum
Die Stadtgemeinde lud zum Verkehrskonzept-Gipfel und zeigte ein offenes Ohr für Wünsche, Anregungen und Beschwerden.
PRESSBAUM. Gemeinsam mit dem Entwicklungskonzept soll in Pressbaum auch ein neues Verkehrskonzept einhergehen. Im Zuge dessen wurden, mithilfe von RADLand NÖ und der Energie- und Umweltagentur NÖ (eNU), die aktuellen Fuß- und Radwege sowie anderweitige problematische Verkehrszonen Pressbaums analysiert und auf Verbesserungsmöglichkeiten erarbeitet. Dabei sollen vor allem die Bedürfnisse der Alltagsradler und -fußgänger bedacht werden, dementsprechend wurde stets auf Sicherheit und direkte Verbindungen wert gelegt. So könnte schon bald auch ein innerörtliches Radlgrundnetz in Pressbaum ausgebaut werden. "Meine Vision ist das der ungeliebte Mehrzweckstreifen verschwindet und eine 'Radl-Autobahn' Realität wird. Die Bewohner sollen sich gefahrlos innerorts bewegen können", erklärte Radverkehrsbeauftragte Constanze Aichinger ihr Ziel.
Neuralgische Stellen
Neben vielen kleinen Verbesserungen bei Fuß- und Radwegen wurden auch Lösungsvorschläge für neuralgische Stellen diskutiert. So war man sich schnell einig dass der tägliche Stau rund um das Sacré Coeur einer Lösung bedarf. "Es gibt eine Drop-Out- und eine Kurzparkzone wo die Eltern ihre Kinder aussteigen und zu Fuß gehen lassen könnten, doch das wird nicht angenommen. Solange die Schule selbst nichts dagegen unternimmt haben wir keine Chance", erklärte Vizebürgermeister Michael Schandl die momentan aussichtslose Lage.
Park and Ride
Auch eine Park and Ride-Anlage am Gelände hinter der Tankstelle entlang der B44 stand zur Diskussion, eine Machbarkeitsstudie ergab das eine Errichtung möglich wäre. Auf fünf Stockwerken könnte man so in etwa 240 Autos unterbringen. Grundgedanke dahinter ist den Platz vor der nahe gelegenen Kirche autofrei zu bekommen.
Kritik
Während die SPÖ kritisiert schon 2010 einen ähnlichen Antrag eingebracht zu haben ohne dass etwas geschehen sei, zweifelt Wolfgang Kalchhauser (Liste WIR) vor allem an der Umsetzbarkeit: "Das sind Fantastereien, die reden als ob das Geld abgeschafft worden wäre." Gemeinderat und Fußweg-Beauftragter Michael Sigmund (Grüne) relativiert: "Bei den Radwegen wurde uns vage in Aussicht gestellt das zwei Drittel gefördert werden, wir hätten die Chance mit einem Drittel Kosteneinsatz dauerhaft etwas für Pressbaum zu bewirken und Park and Riden-Anlagen werden von ÖBB, Bund und Land mit bis zu 90 Prozent gefördert. Bei den Fußwegen kommt es aufs Detail an, aber oft handelt es sich um Verbesserungen die nicht viel kosten würden."
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