UPDATE 1. 8. um 14 Uhr: Feuertaufe bestanden – Hochwasserschutz für Altstadt funktioniert

Ortsteil Neustift bekommt als nächstes Hochwasserschutz. | Foto: Beham
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  • Ortsteil Neustift bekommt als nächstes Hochwasserschutz.
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SCHÄRDING (ebd). Die Pegel am Inn bei Schärding sind wieder im Sinken begriffen. Der gestrige Testlauf des neuen Hochwasserschutzes in der Altstadt in Schärding ist gut über die Bühne gegangen. Auch die Prognosen des Hydrografischen Dienstes des Landes OÖ waren fast punktgenau.

Ablauf des Hochwassers

Gestern Mittag veröffentlichte der Hydrografische Dienst des Landes OÖ den ersten Hochwasserbericht mit einer Hochwasser-Vorwarnung für Schärding.
Die Niederschläge im Bereich des Nordalpenstaus von Salzburg und Tirol der letzten Tage sowie die Schneeschmelze führten zu dem starken Anstieg der Wasserführung am Inn. Der Hochwasserscheitel wurde im ersten Bericht um 12:00 Uhr für den Zeitpunkt „1 Uhr“ in der Nacht mit einem Scheitelwert von 6,5 Metern vorhergesagt. Eine fast punktgenaue Prognose, wie eine Evaluierung heute schon zeigt: Der Scheitel in Schärding wurde um 1 Uhr Früh erreicht mit 6,41 Metern.

Evaluierung der Prognosen und der Kommunikation
Bereits am 31. Juli um 06:53 wurde die Feuerwehr Schärding über das Eintreten eines Hochwassers am Inn informiert. Eine Verständigung erfolgte ebenfalls an die Direktion Inneres und Kommunales sowie an die Landeswarnzentrale. Der erste Hochwasserbericht wurde um 12:00 Uhr veröffentlicht und laut OÖ Notfallplan verschickt.
Dieser enthielt die Warnung für Schärding und Entwarnung für Donau-Anrainer/innen, untenstehend eine Tabelle mit den Prognosewerten (aus dem Bericht der Hydro um 12 Uhr) und den tatsächlichen Höchstständen:

Hochwasserschutz in Schärding

- Projektabschnitt „Altstadt“ wurde im Juni fertiggestellt
Das Schutzprojekt "Altstadt" wurde von der Stadtgemeinde Schärding von 2010 bis Juni 2014 mit Gesamtkosten von 9 Mio. Euro umgesetzt. Aufgrund der Gegebenheiten kann das Projekt die Schärdinger Altstadt nur vor 30-jährlichen Hochwässern schützen. 325 Meter Stahlbetonmauer wurden errichtet, auf die noch 240 m² mobile Elemente aufgesetzt werden können. Bestehende denkmalgeschützte Bauwerke entlang der Innpromenade wurden in das Projekt eingearbeitet. Das Regenwasser aus dem Stadtbereich wird im Hochwasserfall mit vier großen Pumpwerken abgepumpt.

- Feuertaufe des Altstadt-Schutzes gut bestanden
Das als gering eingestufte Hochwasser in Schärding wurde gestern zur Feuertaufe der erst fertiggestellten Hochwasserschutzmaßnahmen. Der Gewässerbezirk Braunau und das Wasserressort des Landes OÖ testeten den kompletten Alarmaufbau, um wichtige Erfahrungen für zukünftige größere Hochwässer zu sammeln. Mit dabei waren neben der Freiwilligen Feuerwehr auch Vertreter des Planungsbüros und der Bauaufsicht.

LR Anschober: „Aus dem Gewässerbezirk wird mir berichtet, dass der Ablauf sehr gut funktioniert hat, es nur zu geringfügigen Anpassungen kommen wird. Die technisch anspruchsvollen Pumpwerke haben sich bewährt, die mobilen Elemente haben gut abgedichtet. Insgesamt war dieses kleine Hochwasser eine tolle Möglichkeit, um die Funktionsfähigkeit und den Alarmablauf zu testen, um für zukünftig größere Katastrophen bestens gerüstet zu sein. Nun folgt in Schärding die Aufarbeitung – in erster Linie muss der Treppelweg vom Schlamm bereinigt werden.“

Weitere Schritte zum Hochwasserschutz für Schärding
Nachdem Baulos 1 „Altstadt“ des Hochwasserschutzprojektes in Schärding fertiggestellt ist, folgt als zweites Baulos der „Polder Neustift“. Der Polder soll zukünftig den Stadtteil Neustift vor einem 100-jährlichen Hochwasser schützen. Aktuell laufen die Gespräche mit den Sachverständigen, im Herbst soll die Bewilligung für das Projekt bei der Behörde eingereicht werden. Erfolgt die Zusage für die finanziellen Mittel und die wasserrechtliche Bewilligung rasch und laufen die Gespräche mit den Grundeigentümer/innen gut, kann der Baustart für das Projekt im Herbst 2015 erfolgen.

LR Anschober abschließend: „Ich bin in erster Linie froh, dass uns kein größeres Hochwasser erreicht hat – und wir stattdessen dieses kleine Hochwasser als Feuertaufe für den gerade fertiggestellten Bauabschnitt „Altstadt“ des Schärdinger Hochwasserschutzes nutzen konnten. Von Prognose, über Alarm und Kommunikation bis zur technischen Umsetzung und dem Funktionieren der Pumpen ist alles bestens gelaufen. Der Fokus in Schärding liegt jetzt auf der Projektierung und Umsetzung der beiden weiteren Baulose „Neustift“ und „Brunnwies“, um der Bevölkerung einen bestmöglichen Schutz zu bieten.“

Bericht vom 31. 7. 2014

Das zu erwartende Hochwasserereignis in Schärding wird als gering klassifiziert, da es unter einer Fünfjährlichkeit sein wird. Nichtsdestotrotz ist dieses für das Wasserressort des Landes Oberösterreich unter Landesrat Rudi Anschober und den Gewässerbezirk Braunau eine gute Chance, um den fertig gestellten Hochwasserschutz für die Schärdinger Altstadt einer „Feuertaufe“ zu unterziehen. Dazu Anschober: „Wir testen aktuell vor Ort den Alarmaufbau, um hierdurch wichtige Erfahrungswerte für Einsätze bei größeren Hochwasserereignissen zu bekommen. Ich bin sehr froh darüber, dass das Schutzprojekt für die Schärdinger Altstadt bereits fertig gestellt werden konnte und dass wir noch heuer für den Polder Neustift das nächste Schutzprojekt der Region noch zur wasserrechtlichen Genehmigungsreife führen werden.“

Das Schutzprojekt "Altstadt" wurde von der Stadtgemeinde Schärding als Bauherr in der Bauzeit 2010 bis Juni 2014 mit Gesamtkosten von neun Mio. Euro umgesetzt. Aufgrund der Gegebenheiten kann das Projekt die Schärdinger Altstadt nur vor 30-jährlichen Hochwässern –Durchflussmengen von 5.300 m³/s bzw. Wasserhöhen von bis zu vier Metern – schützen. Bestehende denkmalgeschützte Bauwerke entlang der Innpromenade wurden in das Projekt eingearbeitet.

325 Meter Stahlbetonmauer wurden in den letzten Monaten errichtet, auf die noch 240 m² mobile Elemente aufgesetzt werden, damit eine Gesamthöhe von durchschnittlich vier Metern erreicht wird. Das Regenwasser aus dem Stadtbereich wird im Hochwasserfall mit vier großen Pumpwerken abgepumpt.

Der Hochwasserschutz in Schärding ist ein wichtiger Teil des umfassenden oö. Hochwasserschutzprogrammes, das von Landesrat Anschober im Jahr 2005 gestartet wurde. Bereits 535 Schutzprojekte wurden fertig gestellt, weitere 83 sind in Umsetzung und weitere 74 in Planung.

Hier der Link zu den aktuellen Hochwasserbildern aus Schärding: http://www.meinbezirk.at/schaerding/chronik/hochwassersituation-in-schaerding-der-pegel-steigt-d1035550.html

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