C7: Kärnten arbeitet mit Tirol zusammen
Die Alarmierung des ÖAMTC-Rettungshubschraubers Christophorus 7 erfolgt künftig digital und bringt wertvolle Minuten für die Patienten.
BEZIRK SPITTAL. Der Rettungshubschrauber des ÖAMTC Christophorus 7 im Osttiroler Nikolsdorf unterstützt in Notfalleinsätzen den Oberkärntner Raum und ist unverzichtbarer Bestandteil in der Rettungskette. Nach Bericht der WOCHE im April und Intervention von Landtagsabgeordneten Christoph Staudacher (FPÖ) soll das System der Alarmierung künftig überdacht werden.
Unnötige Zeitverzögerung
Staudacher liegen die Zeitverzögerungen beim bisherigen System nämlich im Magen. Der Grund: Freigaben für die Einsätze dürfen nur durch die zuständige Landesleitstelle in Tirol erfolgen. "Erst nach telefonischer Rücksprache durch die Rettungsleitstelle des Roten Kreuzes in Klagenfurt mit der Landesleitstelle in Tirol erfolgt die Alarmierung des C7", sagt er. "Für Einsätze in Osttirol erspart man sich die zeitaufwendige Rücksprache und die Hubschrauberalarmierung erfolgt direkt. Dies sind wertvolle Minuten im Kampf zwischen Leben und Tod. Diese unnötige Zeitverzögerung gehört abgestellt." Außerdem: In Wien und Niederösterreich ist eine bundesländerübergreifende direkte Alarmierung bereits Realität.
Für Engagement bedankt
Nun scheint sich etwas getan zu haben. "Die Tiroler Landesregierung, namentlich der zuständige Referent Josef Geisler, hat sich bei Referentin Beate Prettner wörtlich 'ganz herzlich für Ihre Bemühungen und Ihr Engagement bedankt'", heißt es von Prettners Pressesprecherin Claudia Grabner auf Anfrage der WOCHE.
Drei Leitstellen verknüpft
Folgende Vereinbarungen wurden demnach mit den Tirolern ausverhandelt: Nachdem Kärnten - also das Rote Kreuz - eine neue, moderne Leitstelle inklusive Logistikzentrum erhält, wird hier eine sogenannte DCI-Schnittstelle möglich. Damit werden drei Leitstellen (Kärnten, Tirol, Salzburg) direkt verknüpft. Die Datenübermittlung erfolgt dann digital – womit Zeit gewonnen wird. Zwischenzeitlich wurde direkte Einsicht für die Kärntner Leitstelle in das System ermöglicht. Sprich: Kärnten sieht direkt und ohne mündliche Nachfrage, ob der C7 frei bzw. verfügbar ist oder nicht. Dieses System läuft bereits. Die Leitstelle soll Ende April, Anfang Mai eröffnet werden.
Direktalamierung möglich
Staudacher ist mit diesem Fortschritt zufrieden: "Das Wichtigste für die Oberkärntner Bevölkerung ist, dass es in Zukunft bei der Alarmierung des C7 zu keiner Zeitverzögerung mehr kommt und eine Direktalarmierung aus Kärnten möglich gemacht wird. Es freut mich, dass aufgrund meiner Initiative diese unnötige Hürde jetzt abgebaut wird und somit für den Ernstfall lebenswichtige Minuten gutgemacht werden können."
Zum Christophorus 7:
Standort: Nikolsdorf
Crew:
Stützpunktleiter: Cpt. Klaus Rainer
Leitender Flugrettungsarzt: Dr. Helmut Gatterer
Leitender Flugrettungssanitäter: Friedrich Podesser
Einsatzstatistik 2015:
Kärnten: 382 (53,1 Prozent; plus 33,1 Prozent zu 2014)
Tirol: 335 (46,5 Prozent; plus 54,4 Prozent zu 2014)
Sonstige: 3 (0,4 Prozent; 2014 gleichbleibend)
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