Praterstern: Zwist um neues Klo
Umstrittenes Freiluft-WC am Praterstern: Nur Provisorium!
Ein halboffenes und nur mit einem fast durchsichtigen Wandgeflecht ausgestattetes Pissoir wurde am Praterstern eröffnet. Es soll dazu beitragen, die Probleme mit Unterstandslosen und Alkoholikern um das Bahnhofsgebäude zu beseitigen. Gelungen ist das freilich noch nicht. Dafür gibt es neue Beschwerden.
Probleme mit Verunreinigungen
Immer wieder hatte es am Praterstern Beanstandungen wegen Anstandsverletzungen und massive Verunreinigungen gegeben. Als Reaktion wurde nun das neue WC montiert.
Während Obdachlose und Betrunkene über das neue Open-Air Pissoir erfreut sind, bleiben Betreiber und Gäste der Imbissläden in der Nähe im wahrsten Sinn des Wortes stinksauer.
Richtiges Klo gefordert
"Seit das schöne Wetter die Leute wieder ins Freie lockt stinkt das Pissoir zum Himmel", klagt einer der Betreiber. Seine Gäste werden noch deutlicher: "Das ist eine Schande für Österreich", meint der EDV-Organisator Mag. Mustafa Aytekinber. Der Installateur Abdul A. ergänzt: "Ein richtiges WC wäre besser. Das stinkt ja bis ins Lokal herein."
Öffentliche Toilette wird gemieden
Das Problem: Die meisten der problematischen Bahnhofsbesucher meiden die öffentliche Toilette im Bahnhof. Und das obwohl sie regelmäßig von den SAM-Betreuern WC-Marken ausgehändigt bekommen.
"Offenbar verstehen die Tschetschenen und Albaner das Angebot gar nicht und nicken nur", meint ein Beobachter der Szene. "Anstatt ein Alkoholverbot umzusetzen, wird dieser schlechte Scherz aufgestellt", ärgert sich auch FP-Gemeinderat Wolfgang Seidl
Ungewünschte Einsichten
Beschwerden über das "offene und einsichtige Pissoir" gibt es freilich auch aus dem Bürohaus der ÖBB. Man würde vom Büro im 6. Stock aus zu viel von den Pissoir-Nutzern erkennen können, meint eine Sekretärin erbost.
Lösung in Sicht
Bezirksvorsteher Karlheinz Hora versichert, dass die neue WC-Anlage nur ein Provisorium sei: "Wir werden Ende Mai die Erfahrungen auswerten und nötigenfalls das Projekt noch adaptieren." Die Beschwerden seien für ihn nicht ganz verständlich, weil das Projekt ja wegen der kritisierten Belästigungen durch freies Urinieren entwickelt worden ist. Ähnliche Projekte seien in Hamburg und anderen europäischen Städten bereits erfolgreich getestet worden, ergänzt Hora.
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