Leserpost: "Hausärztemangel - hausgemacht?"

Foto: dergeradeweg.com

Ich schreibe hier über den „Hausarzt“ und natürlich ist gendergemäß selbstverständlich in gleicher Weise ohne gemindertem Respekt ebenso die „Hausärztin“ gemeint.

Hausärztemangel vor allem in den Landgemeinden, Zweiklassenmedizin, nicht mehr vorhandene Hausapotheken - das sind Begriffe, die wohl niemanden kalt lassen. Sieht man von den Ballungsräumen ab, kann man nicht verleugnen, dass für die medizinische Nahversorgung auf dem Land eine nicht zu unterschätzende Gefahr besteht.
Trotzdem hat man das Gefühl, dass die Verantwortlichen nicht reagieren und gegensteuern können oder wollen. Es muss ja einen Grund haben, warum immer weniger Hausarztstellen besetzt sind. Nicht nur, dass eine Praxis unter großem finanziellem Aufwand abgelöst oder eingerichtet werden muss, der Hausarzt ist gleichzeitig auch Unternehmer und der Betrieb steht und fällt mit ihm. Im Falle seiner Krankheit, eines Unfalles, aber auch in Urlaubszeiten muss sich der Allgemeinmediziner als Freiberufler um eine Vertretung bemühen, das verursacht keine geringen Kosten. Eines der Standbeine im Betrieb eines Hausarztes ist und bleibt die Hausapotheke. Jetzt will man diese in zunehmendem Maße einschränken bzw. auflösen.

Die Leidtragenden bei Ordinationen ohne Hausapotheke sind vor allem die ältere Generation und nicht mobile Patienten, für sie ist es um vieles beschwerlicher, die benötigten Medikamente zu erhalten. Die nächste Apotheke ist mitunter einige Kilometer weit entfernt, da ergeben sich Fragen: Wie komme ich dorthin? Nachbarschaftshilfe, ja mein Nachbar ist erst am Abend von der Arbeit zurück, dann ist unter Umständen die nächstgelegene Apotheke geschlossen …...?

Ein Hausarzt mit Hausapotheke ist durch nichts zu ersetzen. Er kennt die Krankengeschichte ganzer Generationen, er ist in vielen Angelegenheiten der erste Ansprechpartner, er kommt zu einem Krankenbesuch ins Haus, er braucht keine endlosen ELGA-Daten, daher mein Appell an die Verantwortlichen: „Verbessert die Bedingungen für die Hausärzte, stärkt die Rolle und das Ansehen der Hausärzte in unserem Gesundheitssystem, lasst ihnen und UNS die Hausapotheke“, dann bin ich mir sicher, gibt es auch wieder Hausärzte mit viel Herz und Idealismus. Auf Vieles können wir verzichten, nicht aber auf eine gute ärztliche Nahversorgung durch unsere Hausärzte.

Renate Ratzenböck,
Uttendorf

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