Mit Sprache netzwerken
Österreichischer Integrationsfonds im Pinzgau: Aktuelles Projekt ist ein Deutsch-Kurs für Imame und Seelsorger.
PINZGAU (cn). Was den ländlichen Raum betrifft, übernimmt die hiesige Außenstelle des ÖIF einmal mehr eine Vorreiterrolle. In Zell am See werden Fachsprachkurse für Imame sowie für muslimische Seelsorgerinnen und Seelsorger angeboten. "Unser" Integrationsbotschafter Bahri Trojer freut sich: "Zunächst war das Ganze nur für die Landeshauptstädte vorgesehen. Es ist nun gelungen, auch in Zell am See vorerst einen 100 Einheiten umfassenden Anfängerkurs anzubieten. Bisher sind acht Anmeldungen eingelangt."
Der Unterschied zwischen Imamen und muslimischen Seelsorgern? "Imame sind Prediger, Seelsorger kümmern sich um soziale Belange. Diese Funktion wird beispielsweise öfters von Vorstandsmitgliedern von türkischen Kulturvereinen übernommen. Auch das Netzwerken ist ihnen wichtig."
Listenplätze weit hinten
Weil die Pinzgauer ÖIF-Außenstelle - sie initiierte beispielsweise die Projekte "Fit für den Schulstart", einen "Lerntreff" (Mittersill) oder Info-Veranstaltungen in Schulen und anderen Institutionen - so erfolgreich läuft, wurde das Modell mittlerweile auch in anderen dezentralen Gebieten in Österreich umgesetzt. Trojer kann sich über viele Erfolgserlebnisse freuen. Schade findet er aber, dass in den Gemeindevertretungen so gut wie keine Migranten zu finden sind: "Es gibt gut ausgebildete Leute, die sich gerne engagieren wollen. Sie werden von den Parteien zwar auf die Listen gesetzt, aber so weit hinten gereiht, dass sie keine Chance haben."
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