AKH Wien
"Sitzwache" für kognitiv eingeschränkte Patienten etabliert
Im Allgemeinen Krankenhaus Wien (AKH) sorgen seit mehreren Monaten "Sitzwachen" für mehr Sicherheit bei kognitiv eingeschränkten Patienten. Auch das Pflegepersonal wurde durch die zusätzliche Verstärkung stark entlastet. Jetzt soll das System fix implementiert werden.
WIEN/ALSERGRUND. Was als Pilotprojekt vor einigen Monaten gestartet hat, soll jetzt im Allgemeinen Krankenhaus (AKH) Wien fix etabliert werden: die sogenannten "Sitzwachen". Das ist jenes Zusatzpersonal, welches kurzfristig abgerufen werden konnte, wenn es um die Aufsicht von kognitiv eingeschränkten Patientinnen und Patienten, also jene die etwa an Demenz und Verwirrtheit leiden, ging.
Im Zuge der Behandlung und Betreuung kann es gelegentlich notwendig werden, dass diese vor einem möglichen Verletzungsrisiko durch Selbstgefährdung zu schützen sind. Die Maßnahmen zum Schutz vor Selbstgefährdung unterliegen dem Heimaufenthaltsgesetz, wonach das jeweils gelindeste Mittel anzuwenden ist. Zu diesen zählen beispielsweise die Verwendung von Niederflurbetten oder Ausstiegsalarmen oder die Unterbringung der Patientinnen und Patienten in der Nähe des Stützpunktes.
Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, um ein Verletzungsrisiko auszuschließen und um freiheitsbeschränkende Maßnahmen zu vermeiden, kann nun innerhalb weniger Stunden eine Aufsichtsperson angefordert werden.
Sitzwache sorgt für Zufriedenheit und Entlastung
Diese Person achtet darauf, dass die Patientinnen und Patienten in den Nachtstunden umgehend Unterstützung von Pflegepersonen erhalten, wenn sie diese benötigen. Die Notwendigkeit von freiheitsbeschränkenden Maßnahmen konnte durch den Einsatz von Sitzwachen-Personal um rund 35 Prozent gesenkt werden, heißt es vom AKH.
Im Laufe der Pilotphase habe sich auch gezeigt, dass die Anwesenheit einer ständigen Ansprechperson den Patientinnen und Patienten Orientierung gibt, den Stress reduziert und den Schlaf bei ihnen positiv beeinflusst. Auch das Pflegepersonal wurde durch die zusätzliche Unterstützung der Sitzwachen stark entlastet. Aber auch die Zufriedenheit der Angehörigen von Patientinnen und Patienten mit kognitiven Einschränkungen ist in der Zeit gestiegen.
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