Fledermäuse entern die Rossauer Kaserne
In der Rossauer Kaserne haben sich Fledermäuse eingenistet. Jetzt werden sie behutsam eingefangen.
ALSERGRUND. Im Comic und Film kämpft Batman Seite an Seite mit der Polizei gegen das Verbrechen. Im wahren Leben sieht die Beziehung Fledermaus – Exekutive ein wenig anders aus: Zahlreiche Fledermäuse flattern seit diesem Sommer durch die Gebäude in der Rossauer Kaserne, da sie durch geöffnete Fenster eingedrungen sind.
"Das kann in einer Großstadt schon einmal vorkommen. Immer wieder verirren sich Fledermäuse auch in Wohnungen. Die Rossauer Kaserne ist für die Fledermäuse wohl ein optimaler Ort, darum haben sich in kurzer Zeit sehr viele Tiere hier einquartiert", erklärt Margit Peter von der MA 22 für Umweltschutz. Durch Soziallaute können sich Fledermäuse gegenseitig informieren und andere Artgenossen anlocken, weshalb in der Rossauer Kaserne nun die Tiere behutsam wieder eingefangen werden müssen. Denn die Fledermäuse stehen unter strengem Naturschutz.
Umfangreiche Jagd
Dass die Fledermäuse als ungebetene Gäste nicht in der Rossauer Kaserne bleiben können, versteht sich von selbst. Denn wie bei vielen Menschen gebe es auch unter den Beamten in der Kaserne Personen, die sich vor den Fledermäusen ekeln und nicht gebissen werden wollen, so Kasernenkommandant Ernst Albrecht zur Situation. "Es gibt aber auch Kollegen, die sehen das eher lustig." Fledermäuse, die durch die Gänge oder den Sportsaal fliegen und sich sogar in den Uniformen einnisten, das ist keine alltägliche Geschichte, wie auch die MA 22 bestätigt. "So etwas kommt wirklich nicht sehr oft vor."
Experten vor Ort
"In den nächsten Tagen werden wir nun alle Tiere behutsam einfangen. Wie lange das dauern wird, kann im Moment noch nicht gesagt werden", erklärt Margit Peter. Mit einer speziellen Kamera der Umweltschutzabteilung der Stadt muss jedes Tier sichtbar gemacht werden, was keine leichte Aufgabe ist, da sich die Fledermäuse sogar in den Fensterritzen verkriechen.
An den Flügeln und am Fell sind sie aber doch zu erkennen. "Wenn dann alle Tiere wieder eingesammelt sind, werden wir sie in Wien wieder auslassen." Dies muss nicht besonders weit entfernt geschehen, denn nun, da die Fenster in der Rossauer Kaserne wieder geschlossen sind, können die Fledermäuse auch nicht mehr hinein, so Peter weiter. "Die finden dann schon wieder etwas. In Wien gibt es ja sehr viele Fledermäuse. Nur in den Gebäuden wollen wir sie lieber nicht haben."
Zur Sache:
Die Fledermäuse (Microchiroptera) sind eine Säugetiergruppe, die zusammen mit den Flughunden (Megachiroptera) die Ordnung der Fledertiere (Chiroptera) bildet. Weltweit gibt es rund 900 Fledermausarten. In Österreich stehen die Tiere unter Naturschutz.
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