Steigende Nachfrage
Kriseninterventionszentrum Wien nach Umbau erweitert

Nach knapp 50-jährigem Bestehen wurde das Wiener Kriseninterventionszentrum erweitert und modernisiert. | Foto: Andreas Pölzl/MeinBezirk
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  • Nach knapp 50-jährigem Bestehen wurde das Wiener Kriseninterventionszentrum erweitert und modernisiert.
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Nach knapp 50-jährigem Bestehen wurde das Wiener Kriseninterventionszentrum erweitert und modernisiert. Die neuen Räumlichkeiten sollen noch mehr Personen Platz und vor allem wichtige Hilfe bieten. MeinBezirk war vor Ort.

WIEN/ALSERGRUND. Alleine 2024 starben in Österreich 1.219 Personen durch Suizide. Tode, die durch die richtige Hilfe verhindert werden konnten. Genau diese Unterstützung bietet das 1977 gegründete Kriseninterventionszentrum Wien.

Zuletzt wurden die Räumlichkeiten modernisiert und erweitert, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Die Neueröffnung soll es dem multiprofessionellen Team, bestehend aus Psychotherapeutinnen und -therapeuten, klinischen Psychologinnen und Psychologen, Sozialarbeitenden sowie Ärztinnen und Ärzten ermöglichen, flexible Betreuungsangebote in zeitgemäßen Räumlichkeiten anzubieten.

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) betonte im Zuge der Eröffnung am Dienstag die historische Bedeutung der Einrichtung. Er hob hervor, dass das Zentrum ein Anker für Menschen in der Krisensituation sei und verwies auf die Revolution in den 1970er-Jahren, als mit der damaligen Praxis der geschlossenen Psychiatrie gebrochen wurde.

Steigende Zahlen

Der Leiter des Zentrums, Thomas Kapitany, bestätigt die steigende Relevanz: Er betont, dass die Zahl der Patientinnen- und Patienten-Kontakte in den vergangenen Jahren stark angestiegen sei – um fast die Hälfte im Vergleich zu der Zeit vor der Corona-Pandemie. 2024 verzeichnete das Zentrum insgesamt 15.720 Kontakte (2020: 11.903). Rund acht Erstgespräche pro Tag werden dabei von den 21 Therapeutinnen und Therapeuten geführt, erklärt man gegenüber MeinBezirk.

Bei der Vorstellung der modernisierten Räume anwesend, v. r.: Ettl (Kriseninterventionszentrum), Stadtrat Hacker (SPÖ); Hu (Neos-Gesundheitssprecherin); Leiter Kapitany, Ministerin Schumann (SPÖ), Huss (Obmann der ÖGK), Streissler-Führer (Vorsitzende des Landesstellenausschusses ÖGK Wien), Lochner (Drogenbeauftragter der Stadt Wien) | Foto: Kriseninterventionszentrum/Alexander Haiden
  • Bei der Vorstellung der modernisierten Räume anwesend, v. r.: Ettl (Kriseninterventionszentrum), Stadtrat Hacker (SPÖ); Hu (Neos-Gesundheitssprecherin); Leiter Kapitany, Ministerin Schumann (SPÖ), Huss (Obmann der ÖGK), Streissler-Führer (Vorsitzende des Landesstellenausschusses ÖGK Wien), Lochner (Drogenbeauftragter der Stadt Wien)
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Gesundheitsministerin Korinna Schumann (SPÖ) unterstreicht weiters die gesellschaftliche Bedeutung des Zentrums: „Das Kriseninterventionszentrum ist ganz, ganz wesentlich, vor allen Dingen für jene Menschen, die in einer Krise sind, dass sie hier umfassend Hilfe und Beratung bekommen und aus ihrer schwierigen Lebenssituation wieder herauskommen“.

Auf die Frage, ob es künftig auch mehr Psychotherapeutinnen und -therapeuten auf Kasse geben sollte, erklärte die Ministerin, dass die psychosoziale Versorgung von Kindern und Jugendlichen ein wichtiger Fokus der Bundesregierung sei und das Programm „Gesund aus der Krise“ weiter ausgebaut werde. Zusätzlich bezeichnet sie das Zentrum als vorbildhaft für ganz Österreich und spricht davon, dass in jeder Region Österreichs eines entstehen sollte. 

Moderner Behandlungsansatz 

Das Behandlungskonzept basiert dabei auf einem multiprofessionellen Ansatz, der medizinische, psychotherapeutische und sozialarbeiterische Expertise bündelt. Die Einrichtung schließt dabei eine entscheidende Versorgungslücke, da eine frühzeitige Intervention dazu beitragen kann, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in psychiatrischen Kliniken zu verkürzen. Hierfür wird im multiprofessionellen Team entschieden, welche spezifische Hilfe benötigt wird, sei es die medizinische oder soziale Versorgung. Ziel ist es, den Klientinnen und Klienten wieder Stabilität zu verschaffen und gemeinsam Wege aus der Krise zu finden.

Hier gibt es rund um die Uhr Hilfe

Telefonseelsorge: 142, täglich 0-24 Uhr

Sozialpsychiatrischer Notdienst: 01/31 330, täglich 0-24 Uhr, www.psd-wien.at

Kriseninterventionszentrum Wien: 01/406 95 95, Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr, www.kriseninterventionszentrum.at

Neu ist übrigens die Möglichkeit der anonymen E-Mail-Beratung, die den Zugang für viele Menschen erleichtert. Allgemein ist das Zentrum (Lazarettgasse 14A) von Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr unter der Nummer 01 406 95 95 erreichbar. Mehr Informationen findest du hier.

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