Kommentar
Das Alsergrunder Literaturstipendium gehört reformiert
Das Alsergrunder Literaturstipendium wurde 2023 ausgesetzt. Dabei wurden regelmäßig 4.200 Euro für Autorinnen und Autoren locker gemacht, die dann am Alsergrund ein Buch schrieben. BezirksZeitungs-Redakteur Tobias Schmitzberger fände eine Reform sinnvoll.
WIEN/ALSERGRUND. Ein Literaturstipendium über 4.200 Euro für eine Person: Das ist eine hohe Summe, die sich der Alsergrund alle zwei Jahre leistet. Ich finde den Ansatz gut. Gerade, wenn man kreativ schreiben will und keinen Verlag hinter sich hat, ist es schwierig, sein Auskommen zu finden.
Der Prozess des Schreibens benötigt viel Zeit. Es braucht viel Sitzfleisch und eine gewisse Leidensfähigkeit, um das neben einem Vollzeit-Job hinzubekommen. Daher gefällt mir die Idee, dass man einem Autor oder einer Autorin Geld gibt, um sich möglichst gut auf ein Projekt konzentrieren zu können.
Gleichzeitig ist klar: Wenn der Bezirk eine so hohe Summe ausgibt, ist es wichtig, dass dabei auch etwas für die Menschen im Neunten herausschaut – siehe dazu den Artikel unten. Von daher finde ich es gut, wenn man sich das Projekt anschaut und "evaluiert", wie es aktuell angeblich passiert.
Reformieren, nicht abschaffen
Mir scheint, dass man sich beim Literaturstipendium zu lange zu wenig Gedanken darüber gemacht hat. Wie bringt man die Geschichten unter die Leute? Man könnte die Schreiberinnen und Schreiber stärker einbinden und fordern, dass sie mehr Präsenz im Bezirk zeigen. Mehr Schulbesuche oder Lesungen wären etwa ein Anfang. Bevor man es ganz abschafft, fände ich es auf alle Fälle sinnvoll, zuvor solche Dinge zu probieren. Wäre sonst schade um ein so einzigartiges Projekt!
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