Snowboarderin Julia Dujmovits: "Ich möchte in Pyeongchang nochmals Gold holen" (mit Video)
"Senf oder Ketchup?" – der bz-Talk am Wiener Würstelstand. Diesmal mit Snowboard-Olympiasiegerin Julia Dujmovits.
WIEN. Den 22. Februar 2014 wird Wintersportlerin Julia Dujmovits nie in ihrem Leben vergessen. An diesem Tag holte sie im russischen Sotschi die Goldmedaille im Parallelslalom der Snowboarder. Bereits am Vorabend hatte sich die 30-Jährige ihre beiden wichtigsten Botschaften auf ihre Handschuhe geschrieben. "Da stand: Fokus und Linie." Diese einfachen Dinge vergisst man sonst in einem so stressigen Wettkampf", erinnert sich Dujmovits.
Die Auszeichnung war auch die erste Wintersport-Olympiamedaille für das Burgenland, aus dem die Sportlerin kommt. "In Güssing wurde sogar eine Straße nach mir benannt. Auch als Motivation für die Kinder und Jugendlichen, die dort tagtäglich zur Schule gehen", sagt Dujmovits.
Immer voll motiviert bei der Sache
Eine Goldmedaille möchte die mittlerweile in Floridsdorf wohnende Sportlerin auch bei den Olympischen Spielen im südkoreanischen Pyeongchang wieder holen. Die Vorbereitungen auf die Saison sind bereits voll im Laufen und Dujmovits gibt sich kämpferisch. "Wir waren im Vorjahr schon einmal dort. Die ersten Ergebnisse waren nicht so besonders", so die Sportlerin. "Aber durch das viele Videostudium und ein paar technische Veränderungen am Board sehe ich jetzt alles wieder sehr positiv", sagt Dujmovits.
Den Grundstein für ihre Erfolge im Winter legt die 30-Jährige bereits im Sommer. Mindestens zwei Monate am Stück verbringt sie auf Hawaii, wo sie sich mit Surfen und Radfahren die konditionelle Basis für den Snowboard-Sport holt. "Ich bin das ganze Jahr nur unterwegs. Auf Hawaii kann ich zwei Monate lang auf einem Fleck sein. Das ist richtig angenehm", sagt Dujmovits.
Früh übt sich
Ihre ersten Schwünge machte die Olympiasiegerin in ihrer Heimat im Burgenland. Gemeinsam mit ihrer Familie wurde der wenige Schnee vor dem Haus zu einer Piste zusammengeschaufelt und danach noch mit Wasser vereist. "Wenn es mit dem Sport nicht geklappt hätte, wäre ich vielleicht Tischlerin geworden. So wie mein Papa", erzählt die Wintersportlerin bei einem Kartoffeltascherl am Bitzinger-Würstelstand.
Immer wieder zurück
Auch zwei Kreuzbandrisse im Knie konnten die Karriere der Snowboarderin nicht stoppen. Nach den Verletzungen kehrte sie immer noch stärker in den Weltcup zurück. "Mein Konditionstrainer Peter Eichberger hat mich immer wieder motiviert. Manchmal dachte ich sogar schon ans Aufhören", sagt Dujmovits.
Alle Fotos: Frantisek Zboray
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