Die Sehnsucht bekommt Füße
PILGERN / Immer mehr Menschen unterbrechen den Alltag, ziehen die Wanderschuhe an, packen den Rucksack und machen sich auf den Weg.
Unterwegs sein auf der Suche nach Orientierung und Lebensqualität – so könnte kurz beschrieben werden, was viele Menschen heute dazu antreibt, aufzubrechen, sich auf den Weg zu einem Ziel zu machen, dort anzukommen und gestärkt und bereichert in den Alltag zurückzukehren. Das Bildungszentrum St. Benedikt bietet nun bereits zum dritten Male unter der Seminarleitung von Stefan und Marianne Kimeswenger einen zertifizierten einjährigen Lehrgang für Pilgerbegleiter unter dem Motto „Wege zum Leben gemeinsam gehen“ an. In fünf Modulen wird dabei ab Oktober 2018 nicht nur die vielfältige Faszination des Pilgerns vermittelt, sondern im Besonderen der religiöse Aspekt mit spirituellen Impulsen aufgezeigt, aber genauso auch die touristische Sicht hervorgehoben. Pilgern dient als Leader-Projekt auch der Entwicklung des ländlichen Raumes. Auch die großen Pilgerwege in Österreich und Europa sind Thema.
Mehrere Stifte als Kursorte
Nicht alle Module finden in Seitenstetten statt, auch die Klöster Zwettl und Altenburg mit deren Äbten sind als spezielle spirituelle Orte in die Ausbildung eingebunden. Abt Petrus Pilsinger wird über die Bedeutung der Berge in der Bibel referieren und meint: „Beim Pilgern macht man sich frei von der digitalen, virtuellen Welt, man ist erdverbunden, verzichtet auf manche Bequemlichkeit und geht auf ein Ziel zu.“ Im Projektteam ist seitens des Bildungszentrums, das diese Ausbildung im Auftrag des Katholischen Bildungswerkes und der Pastoralen Dienste der Diözese St. Pölten organisiert, auch Bildungshausleiterin Lucia Deinhofer, die mit Pilgern dem Leben mehr Tiefe geben möchte: „Ruhe finden und an der Gottesbeziehung arbeiten, inne halten, gerade auch an Lebensübergängen! Der Besuch des Gartens der Religionen oder auch eine Fackelwanderung habe ich in besonders guter Erinnerung!“
Infoabend in St. Pölten und Seitenstetten
40 Personen haben an diesen Lehrgängen bislang schon teilgenommen, wobei nicht alle Absolventen auch als Pilgerbegleiter aktiv sind. Das 4. Modul heißt „Gottes Wege gehen“ und ist ein Praxisteil mit einer Pilgerung von Seitenstetten nach Maria Taferl. Im Abschlussmodul muss dann noch ein selbst erstelltes, 3-tägiges Pilgerangebot präsentiert werden. „Schweigen, Dialog und Begegnung, das Miteinander macht das Pilgern so wertvoll“, spricht die zertifizierte Pilgerbegleiterin Brigitte Hofschwaiger aus Erfahrung: „Und wenn die Pilgerung zu Ende ist – der Weg geht weiter!“
Infoabende hierzu gibt es am 13. Juni, 19 Uhr, im Hippolythaus St. Pölten und am 12. September im Bildungszentrum St. Benedikt in Seitenstetten.
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