1. Weltkrieg: So erlebten die Amstettner den Kriegsausbruch

- <b>Fritz-Heiner Wirth</b> zwischen den Ausstellungstücken im Militärmuseum Sonntagberg.
- hochgeladen von Thomas Leitsberger
Vor 100 Jahren machten sich Amstettner Soldaten unter Jubelrufen und mit Musik auf in den Krieg.
BEZIRK. Als vor 100 Jahren der Erste Weltkrieg ausbrach, war auch im Bezirk die Bevölkerung begeistert und griff bereitwillig zu den Waffen, wie aus alten Zeitungsberichten hervorgeht.
Die ersten Kriegstage
So schrieb etwa der Bote von der Ybbs "zur allgemeinen Mobilmachung" in Amstetten: "Alles war lebhaft bewegt und überall besprach man dieses große Ereignis."
"Scharenweise", so schreibt der Bote, eilten die Reservisten zum Bahnhof, "um dem Rufe des bedrängten Vaterlandes Folge zu leisten". Der größte Teil davon waren "die Amstettner", von denen 500 bis 600 Mann bereits in den ersten Kriegstagen die Züge bestiegen.
Die Bevölkerung winkte zum Abschied und kein "Auge blieb tränenleer, wenn man sich diese wetterfesten Gestalten in ihrer Begeisterung ansah", werden die Ereignisse der ersten Kriegstage geschildert.
Vorboten des Leides
Doch auch das kommende Leid, das die Menschen nicht nur auf den Schlachtfeldern, sondern auch in der Region erleiden mussten, wurde bereits in den ersten Tagen im Boten von der Ybbs vorweggenommen.
So werden die "Frauen und Mädchen Waidhofens", die "ein gütiges Geschick besser gestellt hat", dazu aufgerufen, ihren "armen Schwestern und deren hilflosen Kindern hilfreich beizustehen", die "ihres Ernährers beraubt" wurden.
Der Krieg als Thema
Dem Ersten Weltkrieg widmen sich auch Ausstellungen im Bezirk. So werden unter dem Titel "Krieg und Frieden - Europas langer Weg" im Ostarrichi-Kulturhof in Neuhofen die Fehler in der Konfliktlösung Europas beleuchtet. Aber auch die Versöhnung nach dem Krieg ist Thema der Sonderausstellung. "Waffen für des Kaisers Sieg" heißt es wiederum im Militärmuseum in Sonntagberg, das mit originalen Schaustücken von Uniformen bis hin zu Waffen Einblicke in die Kriegsjahre bietet. Beide sind noch bis Oktober zu sehen.
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