Begleitung auf letztem Weg

BEZIRK. "Es tut gut zu wissen, dass man nicht allein ist", so Andrea Hürner, Koordinatorin des mobilen Hospizdienstes der Caritas in Waidhofen.
Das Hospizteam begleitet Menschen und deren Angehörige auf ihrem letzten Weg. "Wir bringen ein Stück Normalität", sagt Andrea Hürner über das kostenlose Angebot.
"Es ist aber auch oftmals eine Entlastung für die Angehörigen", fügt sie hinzu.

Eigene Trauer bewältigen
"Es entwickeln sich natürlich Beziehungen", so die Koordinatorin über das Verhältnis von Betreuern und Betreuten.
So ist die Sterbe- und Trauerbegleitung auch für die Ehrenamtlichen trotz ihrer Erfahrungen und Ausbildung oft nicht so einfach.
"Wir sprechen sehr viel untereinander", erzählt Hürner, "unsere Mitarbeiter sind speziell geschult, man muss einen Lehrgang besuchen."
Wichtig ist für Andrea Hürner bei der Begleitung vor allem ein Punkt: "Wenn ich in der Arbeit sehe, dass jemand sterben wird oder dass man jemand verlieren wird", erklärt sie, "muss ich mich mit meiner eigenen Trauer beschäftigt und diese verarbeitet haben."

Halb leer oder voll
"Es geht um die Betrachtungsweise, ist das Glas halb voll oder halb leer", meint die Koordinatorin. "Es geht darum was ich tun kann, ich kann keine Wunder bewirken, aber ich kann für eine kurze Zeit etwas Gutes tun", sagt sie.
Die Dauer der Begleitung ist oft sehr unterschiedlich und reicht von "wenigen Tagen" bis zu "einem Jahr oder länger". "Welche Bedürfnisse kann ich erfüllen, was kann derjenige brauchen?", erklärt Hürner die wesentlichen Fragen ihrer Arbeit. "Wir machen keine Pflegearbeiten oder ärztliche Tätigkeiten, wir begleiten die Menschen ein Stück durch ihren Alltag."
Ein Infoabend zum Hospizlehrgang findet am 28. August in Amstetten statt. Informationen dazu und zur Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung gibt es bei Christine Umgeher unter 0676 83 844 635, hospiz@stpoelten.caritas.at oder hospiz.caritas-stpoelten.at.