Die Türkenpfeifer ziehen wieder durch die Gassen
Der alte Brauch des Gassatengehens wird in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni wieder zum Leben erweckt.
Brauchtum in Waidhofen
Das Gassatengehen ist ein fast 500 Jahre alter Brauch, der in Waidhofen noch immer gepflegt wird. In der Nacht vom 21. auf den 22. Juni werden die sogenannten Türkenpfeifer von Sonnenuntergang bis in die frühen Morgenstunden wiederum durch die Stadt gehen und die Bürger mit dem Ruf „Auf in Gott´s Nam, d`Türken san do“ wecken.
Roter Hut und schwarzer Anzug
Die Türkenpfeifer erkennt man an ihrer speziellen roten Kopfbedeckung dem „Fes“, einem schwarzen Anzug und einem weißen Hemd. Die Gruppe rund um Horst Lackinger wird mit ihren Schwegelpfeifen, einem Trommler und einem Ausrufer durch die Gassen ziehen und dabei Spenden für einen wohltätigen Zweck sammeln. „Es freut mich, dass diese alte Tradition von jungen Menschen mit Unterstützung von Mitgliedern des Musealvereins weiter geführt wird“, so Bgm. Mag. Wolfgang Mair.
Tapferkeit und Wohltätigkeit
Die Tradition der „Türkenpfeifer“ geht bereits auf das Jahr 1532 zurück, als die „Akindschi“ eine gefürchtete Hilfstruppe der Türken von Waidhofner Bürgern in die Flucht geschlagen wurden. Die Stadt konnte vor einer Zerstörung bewahrt werden. Als Anerkennung für ihre Tapferkeit erhielten die Sensenschmiede von der Stadtverwaltung das Privileg einmal im Jahr durch die Gassen zu ziehen und Spendengelder zu sammeln. Das gespendete Geld erhielten früher bedürftige Zunftmitglieder, heute wird das Geld dem Sozialamt Waidhofen ebenfalls für einen wohltätigen Zweck übergeben.
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