Drängler und Raser: Einsatz auf der Autobahn

- <f>Peter Svehla </f>kontrolliert, wer auf NÖs Autobahnen drängelt.
- Foto: privat
- hochgeladen von Thomas Leitsberger
Sie sind für die Sicherheit auf der A1 zuständig: die Autobahnpolizei. Wir begleiteten sie einen Tag beim Einsatz.
BEZIRK/NÖ. Irgendwo in Niederösterreich. Auf einer Brücke steht ein VW-Bus. Und von der Brücke aus beobachten vier Kameras das Geschehen auf der Autobahn, die direkt unterhalb verläuft. Einsatz für die Zivilstreife der Landespolizeidirektion Niederösterreich. Sie sind hier Dränglern und Rasern auf der Spur.
Auf Monitoren im VW Bus leuchtet es grün und rot. "Rot markierte Autos sind zu schnell oder halten den Sicherheitsabstand nicht ein. Der Computer speichert die Sünder automatisch", erklärt Bezirksinspektor Peter Svehla der heute mit seinem Kollegen Gottfried Völker Dienst hat. Die beiden müssen alle vom Computer gesichteten Vergehen prüfen und bestätigen. Erst dann wird Anzeige erstattet.
Eins, zwei, passt!
Aber wie viel Abstand muss man denn nun halten? "Mindestens 0,8 Sekunden zum vorderen Fahrzeug, weniger ist strafbar. Bei weniger als 0,3 Sekunden ist es auch ein Vormerkdelikt, bei 0,2 ist der Führerschein weg", sagt Svehla. Rund 11.500 Drängler erwischt die Truppe mit ihren zwei Einsatzfahrzeugen pro Jahr in Niederösterreich. Dabei wäre es gar nicht so schwer, den richtigen Abstand zu halten. "Zwei Sekunden werden empfohlen. Bei 130 km/h wären dies mindestens 36 Meter. Viele Fahrer sind knapper dran als sie glauben."
Große Gefahr bei Unfällen
Ein Problem, das Franz Aigner, Dienststellenleiter der Autobahnpolizei Melk, nur zu gut kennt. "Besonders bei Unfällen wird nicht vom Gas gegangen. Selbst wenn wir mit unseren Polizeiautos schon weit vorher auf die Gefahr mit Warnhinweisen aufmerksam machen, unterschätzen beziehungsweise ignorieren einige diese Hinweise und gehen nicht vom Gas runter", so der Chefinspektor. Leider kam es dadurch schon vor, dass die Fahrzeuge dann gegen die Einsatzfahrzeuge des Straßendienstes oder der Autobahnpolizei prallten.
"Bei derartigen Vorfällen wurden auch mehrfach Einsatzkräfte verletzt", so Aigner. Ein weiteres Problem sind die permanenten "Linksfahrer". "Sie vertreten dabei vielfach die Meinung, dass es sich bei der ersten Fahrspur um eine ,Lkw-Spur‘ handle. Das ist natürlich falsch", erklärt Aigner abschließend.


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