Fußball-WM sorgt oft für Streit

- <b>Ingeborg und Otmar Kemsies</b> aus Wieselburg in ihrem Sommerdomizil in Lunz am See.
- hochgeladen von Roland Mayr
Schlachtgesänge bis weit nach Mitternacht im Schlafzimmer und Funkstille ab 18 Uhr zwischen den Partnern.
BEZIRK. Im abendlichen Match ums Flachbild-TV führen Ronaldo, Neymar und Mertesacker 30:0 gegen die "Desperate Housewifes".
Bei vielen Paaren herrscht derzeit Ausnahmezustand, der teilweise schon an einen Bürgerkrieg grenzt. Grund: Manche (meist männliche) Partner sind akut vom "febris brasiliensis", dem gemeinen WM-Fieber befallen.
Die Bezirksblätter Scheibbs sprachen mit betroffenen Paaren aus dem Bezirk über ihre Taktik, Abwehrstrategien und den Halbzeit-Stand im Hausfriedens-Match.
Eine Paartherapeutin aus Amstetten gibt als "Schiri" Tipps, wie man in 32 harten Spieltagen grobe Fouls und die rote Karte vermeidet, damit man nach dem Finale nicht als Single aufwacht.
Ausnahmesituation WM
Die Psychotherapeutin Ingrid Wurzer aus Amstetten gibt Auskunft darüber, wieviel Konflikt-Potential in der Fußball-Weltmeisterschaft wirklich steckt.
"Ist das Fass schon voll, könnte eine Ausnahmesituation, also der "Tropfen WM", dieses zum Überlaufen bringen. Eine Weltmeisterschaft ist sicher nicht der Grund für eine Trennung, sondern maximal der Auslöser. Ist eine Beziehung schon belastet, könnten einseitige Ereignisse, wie Weltmeisterschaft, das Boot zum Kentern bringen", so die Paartheraupeutin Ingrid Wurzer.
Zweiter Fernseher bringt Friede
"Ich schaue mir nach Möglichkeit so gut wie jedes Spiel der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien im Fernsehen an und fiebere mit. Weil wir zwei Fernseh-Apparate besitzen, kommt es nur sehr selten zu Meinungsverschiedenheiten zwischen meiner Frau und mir", sagt Otmar Kemsies aus Wieselburg, der den Sommer mit seiner Frau Ingeborg in einem Ferienhaus in Lunz am See verbringt.
Fußball schauen im Wirtshaus
Reinhard Sollböck aus Scheibbs geht meistens ins Wirtshaus, um sich dem WM-Fieber hinzugeben, da seine Frau Agnieszka im neunten Monat schwanger ist.
"Meistens schaue ich mir die WM-Spiele in den Scheibbser Bars mit Freunden an. Die Vor- und Nachbesprechungen der Spiele finden allerdings zu Hause gemeinsam mit meiner Frau statt", so Reinhard Sollböck aus Scheibbs.
"Wir haben uns erst ein Spiel gemeinsam angeschaut, vielleicht ändert sich das jetzt endlich bei den Entscheidungsspielen", ergänzt ihn seine hochschwangere Gattin Agnieszka.



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.