Neues Leben auf Römer-Ruinen
In antiken Mauerresten unter der neuen "Lebenswelt" in Wallsee entsteht ein Römer-Museum.
WALLSEE. Blinde und Gehörlose sollen auf 25 fähigkeitsorientierten Plätzen und 20 vollbetreuten Wohnplätzen in der "Lebenswelt" der Barmherzigen Brüder Linz Beschäftigung und ein neues Zuhause finden.
Dass der Bau begonnen hat, ist jedoch nicht selbstverständlich. Schuld daran sind die Römer. Sie errichteten im ersten Jahrhundert just an der Stelle, an der die "Lebenswelt" entsteht, ein Kleinkastell für 1.000 Soldaten. Bei den ersten Aushubarbeiten entdeckte man die Überreste. "Wir sind dort gestanden mit dem Bagger, auf einmal findet er das Grabmal", berichtet Bürgermeister Johann Bachinger von dem Augenblick, der den Baubeginn um zwei Jahre verzögerte. Fünf Grabungen des Denkmalamtes hielten das Projekt bis Anfang 2013 in Schwebe.
Inzwischen kann Bürgermeister Bachinger wieder ruhig schlafen. Mit Geldern von ecoplus wird die Ausgrabung auf 70 Säulen überbaut. Das Gebäude der Lebenswelt wächst und im Keller wird man die antiken Mauerreste in ein Museum integrieren. Auch die Artefakte des Römermuseums werden dann dort zu sehen sein. Der Museumsverein soll die Ausstellung betreiben.
Die Archäologen sind von Wallsee begeistert, erzählt der Bürgermeister. "Es gibt in Österreich kein zweites Kastell, das so gut erhalten ist", ist Johann Bachinger inzwischen stolz auf seine Ruinen und denkt schon an eine Teilnahme an der Landesausstellung 2017 über die Römer in Enns.
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