Oh, Donna Clara!
STADT HAAG Oh, Donna Clara! Als wahre Perle in der Perlenreihe des Theatersommers Haag entpuppte sich die literarisch-musikalische Matinee "Oh, Donna Clara!", die dem Textdichter und Operetten-Librettisten Fritz Löhner-Beda gewidmet war. Schöner kann man einen Sonntagvormittag nicht verbringen!
Seine Lieder kennt jeder, sein Name ist weitgehend vergessen. Fritz Löhner-Beda (1883- 1942) war einer bekanntesten Textdichter seiner Zeit und schrieb u. a. Gassenhauer wie "Oh, Donna Clara", "Ausgerechnet Bananen" und "Was machst du mit dem Knie, lieber" oder Operettenarien wie "Dein ist mein ganzes Herz" und "Freunde, das Leben ist lebenswert". Diese großartigen Schöpfungen wieder aufleben zu lassen, hat sich Christoph Wagner-Trenkwitz, der neue Theater-Intendant des Theatersommers Haag zur Aufgabe gemacht. Löhner-Beda war jüdischer Abstammung. Seine Karriere endete abrupt mit der Machtübernahme Hitlers. 1942 wurde er im KZ Auschwitz erschlagen, sein Name ausradiert.
Christoph Wagner-Trenkwitz schuf mit "Oh Donna Clara" ein wunderbares Programm, das einen Einblick in das Leben und das umfangreiche Schaffen von Fritz Löhner-Beda gab. Er moderierte charmant-witzig durch den Vormittag und rezitierte Gedichte. Eine kongeniale sängerische Begleitung fand er in Cornelia Horak und Boris Eder, die - mit Alexander Kuchinka am Klavier - mal frech und komisch, mal mit überbordenden Schmelz - die Lieder interpretierten.
Apropos Gedichte: "Wie man sich trifft im Ampezzotal" heißt ein Band mit Gedichten von Fritz Löhner-Beda, bei dem Christoph Wagner-Trenkwitz als Herausgeber fungierte. Das Buch ist zwar vergriffen, aber mit Glück auf ebay zu finden.
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