Weihnachtsfest im Sozialmarkt

MOSTVIERTEL. Sackerl mit blauen und roten Bändern glitzern in den Regalen des Sozialmarktes (SOMA) in Amstetten. Direkt beim Eingang versprühen diese kleinen Geschenke mit Süßigkeiten, Teehäferl oder Socken beim Betreten des Geschäfts einen Hauch von Weihnachten.

Sich Schenken leisten können

"Ich mache das aus Herzensüberzeugung, weil es sich viele eben nicht leisten können, ein Geschenk zu kaufen", erklärt Marktleiterin und "Verpackerin" Inge Höblinger.
Mit den kleinen Aufmerksamkeiten "zum SOMA-Preis" gebe es die Möglichkeit, der Familie, Nachbarn oder dem Lehrer des Kindes trotz kleinen Budgets etwas zu schenken. Die Kunden seien glücklich darüber, nicht nur in Amstetten, sondern quer durch das Mostviertel, wo der mobile Sozialmarkt auf seinen Touren immer welche an Bord hat.

Das Geschäft mit Weihnachten

Kunden, die beim Hineingehen keine Augen für die Geschenke haben, weil diese etwa schon zum Brot schweifen, merken spätestens beim Rausgehen, dass die Schlange bei der Kassa in diesen Tagen durchaus länger ist als sonst.
"Es ist wie in allen anderen Einzelhandelsgeschäften zur Weihnachtszeit, der Dezember ist auch bei uns der umsatzstärkste Monat", erklärt Irmgard Pöll-Wimmer, Geschäftsführerin von SAM-NÖ, der Trägerorganisation der Sozialmärkte.
Einen wesentlichen Unterschied zu anderen Geschäften gibt es dann aber doch, denn ein "ganz normales Geschäft" ist der Sozialmarkt eben doch nicht. "Die Idee ist, dass sich die Kunden bei uns so viel ersparen, damit sie sich woanders etwas kaufen können", meint Pöll-Wimmer.
"Es soll genug Geld übrigbleiben, damit die Leute etwa Kekse backen können", weiß Inge Höblinger. Denn manche Zutat ist teuer, und nicht alle gebe es hier im Markt.

Das weihnachtliche Angebot

Ebenso findet – abgesehen von manchem Schokonikolaus oder Adventskranz – typische Weihnachtsware wie fertige Kekse, Teige oder süßer Christbaumschmuck erst nach dem Fest den Weg in den Sozialmarkt, wenn die anderen Geschäfte, die den Sozialmarkt unterstützen, ihre Waren aus den Regalen nehmen. Was aber zur rechten Zeit weihnachtlich sei, ist die Freigiebigkeit.
"Die Spendenbereitschaft ist in der Vorweihnachtszeit einfach größer", freut sich SAM-NÖ-Geschäftsführerin Pöll-Wimmer etwa über die Spende von Fleisch oder zwei Paletten Holzbriketts, die, wenn dringend benötigt, den Heiligen Abend wohl gar nicht erleben werden.

Einkaufen im Soma:
Der Einkauf im Sozialmarkt ist nur mit einem Einkaufspass möglich. Dieser wird Kunden ausgestellt, die eine bestimmte Einkommensgrenze nicht überschreiten. Damit wird garantiert, dass nur finanziell benachteiligte Menschen im Sozialmarkt einkaufen können.