Dicke Luft wegen Feinstaub
Amstetten bangt um Einhaltung der Grenzwerte. Drei weitere Feinstaubsanierungsgemeinden im Bezirk.
BEZIRK. "Das Thema Feinstaub ist eine unendliche Geschichte. Die Stadt hat die Grenzwert-überschreitungen im Griff", sagt Amstettens Umweltstadtrat Anton Katzengruber. Dennoch wird es eng. Denn an 22 Tagen hat die Stadt - Feinstaubsanierungsgemeinde seit 2003 - heuer das Limit bereits überschritten.
Als Hauptverursacher gelten Verkehr, Industrie und Hausbrand. "Ich appelliere an die Leute, dass sie ihre Verpflichtung ernst nehmen und ihre Heizung vom Fachmann überprüfen und reinigen lassen", sieht Katzengruber vor allem bei letzterem noch Handlungsmöglichkeiten. Obwohl hier in Amstetten ohnehin schon sehr viel passiert sei.
Vorstellen kann sich der Umweltstadtrat auch einen Einbau von Filtern in Privatkamine. Dazu müsste aber das Land die Bauordnung ändern. Und zwei Tage im Jahr könnte man seiner Meinung nach einsparen, wenn man zu Silvester und Neujahr auf die Knallerei verzichtet.
Seit drei Wochen teilt sich Amstetten den ungeliebten Titel mit drei weiteren Kommunen. Winklarn und Kematen wurden wegen der Schottererzeugung und Zeillern wegen des Hausbrands vom Land ebenfalls zur Feinstaubsanierungsgemeinde erklärt.
"Uns ist keine Messung bekannt. Es ist befremdend, wie das vonstatten geht", wundert sich Winklarns Ortschef Gernot Lechner. "Es wurde zurückgegriffen auf Fakten, die zehn Jahre zurückliegen. Wir wurden 2012 ausgezeichnet als Gemeinde, die die meisten Heizungsumstellungen auf biogene Brennstoffe hat", versteht Zeillerns Bürgermeister Friedrich Pallinger die Einstufung nicht. "Ich sehe da kein großes Problem, weil noch nie erhöhte Werte gemessen wurden", meint Kematens Ortschefin Juliana Günther.
Die Bürgermeister wollen sich jetzt zusammentun und sich bei Gesprächen mit dem Land gemeinsam informieren, wie die Entscheidung zustande kam. Denn dagegen berufen können sie nicht. Sie haben nämlich keinen Bescheid erhalten, gegen den ein Rechtsmittel zulässig wäre.
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