Schachverein Amstetten
Kinder an die Macht
Unter diesem Motto wird das Allersdorfer Volksheim am Sonntag,
25. Februar 2024 zum Schauplatz eines weiteren Höhepunktes im noch jungen Schachjahr.
In Kooperation mit den Vereinen aus Böhlerwerk, St. Peter in der Au und Loosdorf veranstaltet der Schachverein Amstetten ab 10 Uhr das erste von vier Jugendturnieren für alle Altersklassen von der U8 bis zur U18.
Vieles von dem, was Herbert Grönemeyer in seinem Hit aus dem Jahr 1986 geschildert hat, ist – leider – aktueller denn je.
In einem Punkt müssen wir ihm jedoch vehement widersprechen – und das aus einem einfachen Grund. Wäre das vom ihm Erwähnte Realität, könnten wir unseren Sport nicht betreiben, denn „es gibt kein Schwarz, es gibt kein Weiß“ ist für Schach undenkbar - nicht nur auf dem Brett.
Turnierserie für den Nachwuchs
Deshalb übernehmen am kommenden Sonntag alle Kinder und Jugendlichen (zwischen acht und 18) das Kommando und vergleichen sich beim „Jugendschach im Mostviertel“, das der Schachverein Amstetten am 25. Februar ausrichtet.
Das Turnier wurde 2023 - als Gemeinschaftsserie - mit den Partnervereinen aus Böhlerwerk, St. Peter in der Au und Loosdorf ins Leben gerufen und geht somit ins zweite Jahr. Damit wird dem schachinteressierten Nachwuchs neben der Möglichkeit des sportlichen Vergleichs gleichzeitig eine Plattform geboten, die immer mehr genutzt wird.
Natürlich geht es dabei auch um Pokale und einen Platz auf dem Siegerpodest, aber in erster Linie um „die Chance, sich regelmäßig mit Gleichaltrigen zu messen und Erfahrungen zu sammeln“, erklärt René Scheuch. Der Obmann-Stellvertreter vom gastgebenden Verein fungiert zum wiederholten Mal auch als Schiedsrichter und erinnert sich gerne an seine ersten Gehversuche.
„Das erste Mal habe ich 2012 in der Schülerliga gegen Spielerinnen und Spieler außerhalb des Vereins gespielt. In dieser ersten Saison haben wir mit der Schule auch den Mannschaftstitel geholt. Ein Moment an den ich mich immer wieder gerne erinnere und der meinen Ehrgeiz erst richtig geweckt hat“
Für das kommende Turnier wünscht sich der angehende Krankenpfleger – mit einem Augenzwinkern – „eine gerade Anzahl von Teilnehmerinnen, weil es die Auslosung und den Ablauf immens erleichtert“.
Nachwuchsarbeit trägt Früchte
Viele kommen dabei sicherlich auch aus den eigenen Reihen.
Seit Thomas Prauchner, der Nachwuchsleiter vom Schachverein Amstetten, Ende letzten Jahres, die Nachwuchsinitiative „Schachmeister von Morgen“ ins Leben gerufen hat, begrüßt man freitags ab 17 Uhr eine stetig steigende Zahl von Schülerinnen und Schülern, die sich gemeinsam mit älteren Semestern Grundlageninformationen vor Ort abholen.
Robert Zehetner zählt dabei zu den Sieganwärtern in seiner Altersklasse.
Beim Neujahrsturnier 2024, das an gleicher Spielstätte stattfand, belegte er – unter 46 Teilnehmerinnen und Teilnehmern – den 21. Platz, der gleichbedeutend mit der besten Nachwuchsleistung war.
Das Schachspiel hat ihm sein Vater – vor etwas mehr als einem Jahr – beigebracht. Sein Spielverständnis verfeinert er mit Hilfe von Könnern seiner Zunft. „Anatoly Karpov war ein Meister des Positionsspiels“, beginnen seine Augen zu strahlen. „Von ihm versuche ich mir so viel wie möglich abzuschauen und in mein Spiel zu integrieren“, fährt der 16-Jährige fort. „Keine Spiele unnötig verlieren“, ist sein Ziel für die kommende Herausforderung.
Vor diese wird Katzenfreundin Carmen Grasberger ihre Gegnerinnen und Gegner sicherlich auch in der U16-Klasse stellen. Hat die Schülerin doch in der letzten Meisterschaftsrunde am 16. Februar ein Remis gegen R. Gattermayer geholt. Das – auch für sie – Besondere daran ist, dass es sich beim Spieler vom ASVÖ Pöchlarn um jemanden handelt, der mit einer ELO-Zahl von 1873 weit mehr Erfahrung mitbringt als die 15-Jährige.
Sich selbst bezeichnet sie als „aggressive Spielerin, die die Partien ihrer Gegner gerne ausgiebig analysiert“, um sich auf die jeweilige Herausforderung vorzubereiten. Offensichtlich ist ihr das für diese Partie besonders gut gelungen? Vom letzten Jugendturnier, an dem Carmen teilgenommen hat, hat sie einen vierten Platz zu verteidigen.
Anmeldung weiterhin möglich
Wir drücken den beiden und allen anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ganz fest die Daumen und freuen uns auf eine rege Beteiligung.
Weiterführende Informationen zum Turnier finden Sie hier.
Anmeldungen sind direkt bei Schiedsrichter René Scheuch möglich.
Es werden Pokale, Urkunden wie auch Kategoriepreise vergeben. Gespielt wird im Schweizer System (7 Runden mit einer Bedenkzeit von 10 Minuten, plus 10 Sekunden pro Zug).
Gespannt sind wir auch zu sehen, auf wen „Sie sind die wahren Anarchisten, lieben das Chaos, räumen ab“ zutrifft. Letzteres wohl auf alle, da das beim Schach unvermeidlich ist?
Das nächste Turnier der Serie findet am 21. April in St. Peter in der Au statt.
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