Amstetten/Waidhofen
Bezirk Amstetten: Die Heimat der Top-Verdiener

- Blick nach Amstetten: Im westlichsten Bezirk Niederösterreichs verdienen die Menschen mehr als der NÖ-Durchschnitt.
- Foto: Dietl-Schuller
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2022 betrug das mittlere Brutto-Monatseinkommen in Amstetten 2.709 Euro und hält somit Platz eins in NÖ.
BEZIRK.
"Als Ladnerin verdiene ich etwa 1.200 Euro netto. Dazu kommen Zuschläge, wie etwa beim Dienst am Wochenende"
, erzählt eine Amstettnerin, die anonym bleiben möchte. Die Einkommensanalyse der AK Niederösterreich nennt den Bezirk Amstetten als den mit dem höchsten durchschnittlichen Monatseinkommen. Waidhofen/Ybbs liegt mit einem sogenannten Medianeinkommen von 2.502 Euro auf Platz sechs in Niederösterreich.

- Herbert Grurl von der AK Amstetten und Kammerrat Helmut Novak
- Foto: Kneil
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"In der Herstellung von Waren liegt der Beschäftigtenanteil bei 37,5 Prozent und ist somit mehr als doppelt so hoch wie der landesweite Anteil. Da das Medianeinkommen in der Herstellung von Waren mit 3.345 Euro über dem gesamten Medianeinkommen liegt, schiebt der hohe Beschäftigtenanteil dieser Branche das Medianeinkommen im Bezirk nach oben
", weiß Herbert Grurl von der Arbeiterkammer Amstetten.

- Blick nach Amstetten: Im westlichsten Bezirk Niederösterreichs verdienen die Menschen mehr als der NÖ-Durchschnitt.
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Frauen verdienen weniger
In Amstetten sind die Einkommensunterschiede zwischen männlichen und weiblichen Arbeitnehmern besonders groß. In diesem Bezirk verdienen Frauen um 42 Prozent weniger als Männer. ""Der geschlechtsspezifische Einkommensunterschied kann nicht nur auf die Arbeitszeiten reduziert werden. In frauendominierten Branchen wie Handel, Beherbergungs- und Gaststättenwesen ist das Lohnniveau deutlich geringer und der Anteil der Teilzeitbeschäftigten weit höher als in männerdominierten Branchen. Das sind etwa die Herstellung von Waren oder das Baugewerbe/Bau", so Grurl."
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass das Miteinander von Arbeitgebern und Beschäftigten in Niederösterreichs Betrieben ausgesprochen gut ist"
, erklärt Andreas Geierlehner von der Wirtschaftskammer Amstetten.

- Wirtschaftskammer Amstetten: Bezirksstellenobmann Gottfried Pilz (mitte) und Geschäftsstellenleiter Andreas Geierlehner (rechts)
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Teilzeit ist ungewichtet ausgewiesen
"Die seitens der AK vorgelegte Einkommensanalyse weist Aktualitätsdefizite auf. Die Untersuchung bezieht sich damit auf das erste Jahr einer hohen Inflation (8,6%), die zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgefedert werden konnte. Die darauf folgende Lohnerhöhung Ende 2022 betrug 9,3 % und hat den erwähnten Einkommensverlust überkompensiert. Zugleich berücksichtigt die Erhebung der AK nicht die tatsächlich geleistete Arbeitszeit, sodass zunehmende Teilzeitverhältnisse in der Statistik bei den Fraueneinkommen ungewichtet ausgewiesen werden", so Geierlehner.
"Tatsache ist auch, dass nicht allein die Beschäftigten mit der Inflation konfrontiert sind"
, erklärt der AK-Geschäftsstellenleiter.
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