Scheibbser Jobmarkt
Historischer Tiefststand an vorgemerkten Arbeitslosen seit 1981
Trotz Saisonarbeitslosigkeit und Corona-Einschränkungen bleibt der Arbeitsmarkt auf Erholungskurs.
SCHEIBBS. Im Bezirk Scheibbs ist im letzten Monat die Arbeitslosigkeit saisonbedingt gegenüber Dezember um 73 Personen angestiegen. Ende Jänner waren beim AMS Scheibbs 924 Personen (269 Frauen und 655 Männer) arbeitslos gemeldet. Damit liegt die Arbeitslosigkeit um 151 Betroffene (-14 Prozent) unter dem Jännerwert des Vorkrisenjahres 2019.
„Wir verzeichnen übrigens die niedrigste Jänner-Arbeitslosigkeit seit dem Jahr 1981“, freut sich der Leiter des AMS Scheibbs, Sepp Musil. „Wir sehen, dass sich die anziehende Wirtschaft sehr positiv auf den Arbeitsmarkt auswirkt.“
Starke Nachfrage
Der niederösterreichische Wirtschaftsmotor brummt und die starke Arbeitskräftenachfrage hält weiter ungebrochen an. „Im Bezirk Scheibbs gab es beim Stellenzugang jedenfalls kein „Jännerloch“. Bei der AMS-Geschäftsstelle Scheibbs wurden allein im Jänner 309 freie Stellen und Lehrstellen gemeldet“, berichtet Sepp Musil. Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt passen aber nicht immer zusammen. 31,3% aller Jobsuchenden im Bezirk Scheibbs haben gesundheitliche Probleme. Während die Zahl der Arbeitslosen in allen Altersgruppen sinkt, ist jene von Personen im Alter ab 60 Jahren im Vergleich zu Jänner 2019 um 91,3% gestiegen. Musil: „Erfreulich ist, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen in unserem Bezirk mit einem Minus von 1,7% erstmals wieder unter dem Vorkrisenniveau von 2019 liegt. Im Hinblick auf die starke Arbeitskräftenachfrage müssen wir jedoch alles dransetzen, auch jenen Menschen Chancen zu eröffnen, die für Personalsuchende auf den ersten Blick nicht infrage kommen. Hinzu kommt, dass es auch Jobsuchende gibt, die am ersten Arbeitsmarkt nicht mehr reüssieren können. Unser Ziel ist, auch sie ins Erwerbsleben zu integrieren, indem wir Beschäftigung statt Arbeitslosigkeit finanzieren.“
Attraktive Förderangebote
Für die Umsetzung dieses Zieles hält das AMS eine breite Palette an attraktiven Förderangeboten bereit. „Falls eine rasche Vermittlung von Personen aufgrund qualifikatorischer Defizite oder gesundheitlicher Einschränkungen nicht gelingt, überlegen wir gemeinsam mit unseren Kunden und Kundinnen, welche alternative Beschäftigungsfelder oder bedarfsgerecht Ausbildungen infrage kommen, um den Weg zurück ins Erwerbsleben zu unterstützen“, betont Musil. Und es gibt viele Branchen und Bereiche, wo dringend Personal gesucht wird. Sehr gute Chancen bieten beispielsweise Ausbildungen im Pflegebereich oder in handwerklich-technischen Berufen. Das AMS fördert deshalb entsprechende Ausbildungen.
Handwerk: goldener Boden
Mehr denn je gilt: Handwerk hat goldenen Boden – am Arbeitsmarkt sind qualifizierte Handwerker immer gefragt! So startet beispielsweise im Mai 2022 in Edelhof, Bezirk Zwettl eine AMS-finanzierte Ausbildung zum Tischler oder Zimmerer. Ebenso werden unter bestimmten Voraussetzungen Gesundheits- und Pflegeberufe oder auch die Ausbildung zur Operationsassistenz sowie im Elektro- oder Metallbereich im Technikcenter St. Pölten oder eine Gastgewerbeausbildung im Tourismuscenter St. Pölten gefördert.
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