Zu Besuch, wo der Pfeffer wächst
AMSTETTEN. Maria Irauschek vom Weltladen Amstetten besuchte sie mit einer Weltladen-Gruppe Fair-Trade-Erzeuger von Gewürzen, Tee, Kinderspielzeug und Textilien in Sri Lanka. Den Bezirksblättern schilderte sie die Eindrücke ihrer Reise.
BEZIRKSBLÄTTER. Sie waren im Land, wo der Pfeffer wächst. Wie leben Gewürz-Bauern?
Maria Irauschek: Auf ca. 1 ha Land, das sie besitzen, wachsen Zimt und Nelkenbäume umrankt von Pfeffer neben Kardamomsträuchern, Kokospalmen, Ingwer und Vanille. Dazwischen befinden kleine Lichtungen mit Tee. Auch Reis und Gemüse wird für den Eigenbedarf kultiviert. Sie sind kontrollierte Biobauern, das bedeutet auch für sie in gesunder Umwelt zu leben.
Warum verkaufen die Landwirte an den Fairen Handel?
Neben dem höheren Preis für ihre Produkte bekommen sie auch Schulungen für den Biolandbau und die Bienenzucht sowie Pflanzensetzlinge, Unterstützung bei Krankheit, Werkzeuge, Beiträge für die Schuluniformen und Schulsachen.
Sie haben auch Fabriken besucht. Geht es auch dort fair zu?
In der Gewürzfabrik arbeiten vorwiegend junge Mädchen die für ihre Aussteuer sparen. Sie sind versichert und bekommen neben dem Gehalt, der doppelt so hoch ist wie der gesetzliche Mindestlohn, auch ein Mittagessen. Auch in den zwei besuchten Handwerksprojekten sind die Sozial- und Umweltstandards hoch. Eine Weberin erzählte uns, dass ihr Mann vor 20 Jahren gestorben ist und sie ihre Söhne mit dem Gehalt großziehen konnte.
Was hat ihnen an den Projekten am besten gefallen?
Besonders beeindruckt haben mich das Gemeinschaftsgefühl und die herzliche Gastfreundschaft. Fasziniert war ich auch vom sorgfältigen Umgang mit den Stoffen im Textil-Projekt Selyn. Es wird alles verwertet. Aus den Stoffresten werden Schmuck und Stickereien hergestellt und sogar die Flusen werden noch zu Papier und Christbaumkugeln verarbeitet.
Was nehmen sie von den zwei Wochen mit nach Hause?
Beeindruckt von dieser Reise, von der Schönheit der Natur, den großartigen Kulturstätten und von den Begegnungen mit unseren Projektpartnern, die uns so herzlich aufgenommen haben, gehe ich wieder neu motiviert an meine Arbeit.
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