Buch über Massaker in St. Peter/Au
NEUERSCHEINUNG / Wolfgang Haidin hat sein zweites Buch „Das Massaker am Sternleitenhof“ veröffentlicht.
„Stalingrad“ – so hieß sein Bucherstling im Jahr 1995, in dem der nunmehr schon pensionierte Mittelschullehrer Wolfgang Haidin das Kriegs- und Gefangenschaftsschicksal des St. Peterers Josef Schönegger auf beeindruckende Art aufgeschrieben hat. Schon in seinen Junglehrerjahren in Ertl aber hat der historisch interessierte Lehrer am Wirtshaustisch von einem damals 30 Jahre zurückliegenden Massaker am Hof Pernleiten gehört. „Da gibt’s nichts zu erzählen!“, beantwortete der Gendarm Franz Grafenberger des Buchautors Nachfrage. Aber gerade das machte ihn erst recht neugierig, sodass er in Archiven in St. Pölten, auch im Staatsarchiv in Wien oder diversen Chroniken zu recherchieren begann und auch fündig wurde. Auf der Suche nach Zeitzeugen begegnete Haidin auch einem Polizisten, der meinte: „Sie trauen sich was, haben Sie keine Angst? Sie werden in St. Peter auf eine Mauer des Schweigens stoßen!“ Einige erzählten ihm aber dann doch – nur Fakten, wenngleich es auch viele Gerüchte gibt.
Elffacher Mord im Jahr 1947
Was war geschehen? Im Oktober des Nachkriegsjahres 1947, zur Zeit der russischen Besatzung, wurden in einem Bauernhof in St. Peter/Au fünf Erwachsene und sechs Kinder ermordet aufgefunden. Zwei in ihren Betten schlafende Kinder überlebten den Mordanschlag. Eine russische Kommission untersuchte den Mordfall, danach durfte die österreichische Kriminalpolizei ermitteln. Vielleicht ging es gar um einen Schatz, um Schmuggelware; der Fall ist nach wie vor ungeklärt.
Roman und Dokumentation in einem
Die ersten 300 Seiten des Buches sind als Dokumentarischer Roman angelegt, „es ist ein Mix aus Fakten und Fiktion“, erklärt der Autor. „Eine Liebesgeschichte darf dazu schon auch einmal erfunden sein, aber das Bombardement des Bahnhofs St. Peter mit 5 Toten ist (leider) schon wieder authentisch. Der zweite Teil ist eine reine Dokumentation; besonders erschüttern die zwischen den beiden Buchteilen eingefügten originalen Tatortfotos mit unkenntlich gemachten Gesichtern. Das Buch ist beim Autor sowie im Buchhandel als Hardcover, Paperback und auch als E-Book erhältlich.
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