Waidhofner Pannenfahrer rettet in drei Tagen drei Kinder
"Gerade in derartigen Notsituationen geht es um jede Sekunde“, erklärt ÖAMTC-Pannenfahrer Martin Pichler.
WAIDHOFEN/YBBS. „Kind im Auto eingeschlossen. Standort: Waidhofen/Ybbs-Stadt“, so der Notruf, der unter der ÖAMTC-Nothilfenummer 120 eingeht. Der nächste Pannenfahrer befand sich bei einem Einsatz in einem Funkloch, ein weiterer rund 40 Minuten entfernt. Zu lange für eine Notsituation, bei der sich ein knapp einjähriges Kind in einem Auto befindet.
Suche nach einem Retter
Der Mitarbeiter der Nothilfezentrale reagierte sofort und nahm mit dem Stützpunkt Waidhofen Kontakt auf. „Schaltermitarbeiterin Isabella Singer wusste, dass ihr Kollege Martin Pichler, der in der Umgebung der Dienststelle wohnt, gerade in der Nähe war und kontaktierte ihn in seiner Freizeit“, berichtet Johannes Biringer, Stützpunktleiter-Stellvertreter.
„Unser Mitarbeiter zögerte keine Sekunde. Er holte sich vom Stützpunkt das Schulungswerkzeug und fuhr mit seinem privaten Pkw sofort zum Einsatzort“, so Biringer.
"Gelber Engel" rund um die Uhr
„Es war für mich eine Selbstverständlichkeit selbst in meiner Freizeit zu helfen. Gerade in derartigen Notsituationen geht es um jede Sekunde“, erklärt Martin Pichler.
Der in Aufsperreinsätze geübte ÖAMTC-Techniker war binnen kürzester Zeit am Einsatzort und konnte das Fahrzeug in weniger als fünf Minuten öffnen. Kind und Eltern waren schnell wieder glücklich vereint. Das war allerdings nicht der einzigen derartigen Einsatz für Martin Pichler. Nur zwei Tage zuvor befreite er in Windhag zwei Kinder aus einem VW-Bus.
Dreifacher Retter in der Not
„Der Schlüssel befand sich im Fahrzeug. Die Eltern schlossen die Türen und dabei verriegelte sich der Bus. Ein zirka ein- und zweijähriges Kind saßen angeschnallt im Kindersitz und blieben trotz der Situation ganz gelassen“, berichtet der Gelbe Engel. Auch bei diesem Einsatz konnte er das Fahrzeug binnen weniger Minuten öffnen.
Versuchen Ruhe zu bewahren
„Die Eltern sind in derartigen Situationen meist sehr aufgelöst und machen sich Vorwürfe. Dann gilt es aber Ruhe zu bewahren und so rasch als möglich zu regieren “, empfiehlt Martin Pichler. Insbesondere im Sommer kann das extrem gefährlich werden. Kinder dürfen nicht im parkenden Auto zurückgelassen werden – selbst wenn es nur für kurze Zeit ist.
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