Bezirk Baden
So lange muss eine Familie für ein Grundstück sparen

- Ulli List, neue Obfrau des Badener Stadtmarketing
- Foto: privat
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Im Bezirk Baden benötigen Haushalte durchschnittlich 2 Jahre und 11 Monate, um ein 500-Quadratmeter-Baugrundstück aus dem kompletten laufenden Einkommen zu finanzieren. Die Daten zeigen dabei große Unterschiede innerhalb der Region. Die Stadt Baden liegt im Bezirk bei den Grundstückspreisen ganz vorne, einige Gemeinden im Triestingtal sind dagegen viel günstiger.
BEZIRK BADEN. Ebreichsdors Bürgeremeister NR Wolfgang Kocevar und Pottendorfs Bürgermeister Thomas Sabbata-Valteiner (beide SPÖ) beklagt, dass Wohnraum für ihre Bürger knapp ist. Jungbürgern fällt es schwer, im Ort leistbaren Wohnraum oder Grundstücke zu finden.
MeinBezirk sprach mit Ulrike List, geschäftsführende Eigentümerin BESTLIST Immobilien, über die Entwicklung der Grundstückspreise im Bezirk Baden. List kennt die Wünsche der Käufer: "Der Trend zeigt nach wie vor eindeutig auf die Stadt Baden, zumal auch hier für viele berufstätige Mütter der Wiedereinstieg in den Beruf leichter möglich ist und auch die Infrastruktur mit Schulen, Kindergärten und Ärzten, sowie die öffentliche Anbindung besser gegeben ist. Eher versucht man oftmals "downzusizen" und doch in die Gartenwohnung statt dem Haus mit Garten zu ziehen."

- Das Grundstück in der Rudolf Zöllner Straße 73/Rohrfeldgasse 22.
- Foto: Preineder
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Zu den Preisen sagt sie: "Die Preise in den Städten, wie Baden sind sicherlich höher als im Vergleich zu Sooß, Pfaffstätten und Oberwaltersdorf - hier kann es ein, dass über den Durchschnitt gerechnet "die Villen in der Fontana" die Preise verfälschen."
Besonders begehrt sind aktuell: Günstige Reihenhäuser in Pfaffstätten für Familien mit Kindern, Grünrandlage bei jungen Paaren mit Familienplanung, Exklusivlage am Mitterberg/Baden bei hochpreisigem Publikum.
Nachfrage am Immobilienmarkt im Bezirk Baden
Die Immobilienexpertin weiß: "Die Nachfrage zieht wieder deutlich an, der Wegfall der KIM-Verordnung hat die Stimmung zum Kauf ebenso positiv beeinflusst, wie die nunmehr doch mögliche Finanzierung einer Immobilie. Der Markt hat sich aber von einem jahrelangen Verkäufermarkt zu einem Käufermarkt entwickelt. Noch vor einigen Jahren haben sehr viele Interessenten zu wenig am Markt befindliche Häuser gesucht. Nunmehr ist es manchmal umgekehrt: Viele Immobilien am Markt warten auf wenig potente Käufer."
Ulrike List geht von einem Steigen der Preise aus: "Die Preise werden sicher leicht steigen, nicht vergleichbar mit den Jahren 2020/21/22, aber dennoch ist mit einem Preisanstieg zu rechnen, zumal immer weniger Bauprojekte umgesetzt werden konnten und wir eindeutig auf eine Wohnungsverknappung hin steuern. Dies wird durch die momentane Gesetzgebung am Mietmarkt noch beflügelt."

- Die Vorbereitungen für das Ausweichquartier des Gymnasiums haben begonnen.
- Foto: Preineder
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Als Expertentipp rät sie: "Lassen Sie sich von einem Experten beraten. Wenn Sie privat kaufen, lassen Sie sich die vorgelegten Unterlagen evaluieren oder eine Bewertung eines Profis machen. Hier ist es nicht sinnvoll Geld zu sparen. Der erfahrene Immobilienmakler berät sie und evaluiert alle wesentliche Unterlagen, wie einen Grundbuchsauszug, die Flächenwidmung, die Einreichpläne, die Genehmigungen dazu, den Bauzustand, die Betriebskosten und Vieles mehr."
So lange spart man im Bezirk Baden für ein Grundstück
Besonders lange dauert es, wenn man das komplette Einkommen anspart, ein 500 m² Grundstück zu kaufen in Regionen wie
- Baden mit 6 Jahre (Grundstückspreis: 688,50 €/m², Einkommen: 57.215,00 €),
- Sooß mit 4 Jahre und 9 Monate (Grundstückspreis: 489,20 €/m², Einkommen: 51.091,00 €),
- Oberwaltersdorf mit 4 Jahre und 9 Monate (Grundstückspreis: 579,30 €/m², Einkommen: 61.488,00 €),
- Pfaffstätten mit 4 Jahre und 5 Monate (Grundstückspreis: 554,00 €/m², Einkommen: 62.579,00 €) und
- Bad Vöslau mit 4 Jahre und 4 Monate (Grundstückspreis: 489,20 €/m², Einkommen: 56.022,00 €).
Deutlich schneller ist ein Grundstückskauf hingegen in Gemeinden wie
- Altenmarkt an der Triesting mit 1 Jahr und 1 Monat (Grundstückspreis: 116,20 €/m², Einkommen: 52.650,00 €),
- Seibersdorf mit 1 Jahr und 2 Monate (Grundstückspreis: 121,40 €/m², Einkommen: 52.574,00 €),
- Reisenberg mit 1 Jahr und 2 Monate (Grundstückspreis: 123,80 €/m², Einkommen: 52.719,00 €),
- Weissenbach an der Triesting mit 1 Jahr und 2 Monate (Grundstückspreis: 116,20 €/m², Einkommen: 49.099,00 €) sowie
- Furth an der Triesting mit 1 Jahr und 3 Monate (Grundstückspreis: 116,20 €/m², Einkommen: 47.438,00 €) möglich.
Der österreichweite Durchschnitt liegt derzeit bei 2 Jahre und 3 Monate. Im Vergleich dazu liegt Baden über diesem Wert. Innerhalb des Bundeslandes beträgt der Mittelwert bei 1 Jahr und 1 Monat, womit Baden auch hier oberhalb des Durchschnitts liegt.
Die Analyse zeigt, dass innerhalb von Baden teils erhebliche Unterschiede bestehen. Während in manchen Regionen nur wenige Monate Einkommen ausreichen, übersteigen andere den Durchschnitt deutlich. Diese Spannbreite unterstreicht die Relevanz regionaler Analysen für die Beurteilung der Leistbarkeit von Baugrundstücken.
(Quelle: APA-Datenanalyse)
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