Abschied von Antonia Schelling Brandis
Eine prägende Persönlichkeit der Badener Hildegardstraße weilt nicht mehr unter uns.
Antonia Schelling ist am 30. Nov. 2014, am Vormittag des 1. Adventsonntags,
ruhig und gefasst für immer eingeschlafen.
Am Do, 18. Dezember 2014 um 18:30 Uhr sind Familie, Freunde und Bekannte herzlich eingeladen, im Rahmen eines Konzertes in der Frauenkirche von ihr Abschied zu nehmen (Programm siehe Bild 2).
Auf ihren Wunsch hin wurde sie bereits am 5. Dezember im engsten Familien- und Freundeskreis in der Bad Ischler Familiengruft beigesetzt.
Aufgewachsen in Bad Ischl, hat die am 3. Mai 1924 geborene Antonia Brandis in Linz an der Donau maturiert. Eine schwere Operation machte es der jungen Frau unmöglich, eigene Kinder zu bekommen. Daher akzeptierte sie mit 25 Jahren in den von ihr heiß geliebten Engadiner Bergen in der Schweiz eine Anstellung als Gouvernante zweier Mädchen. Heute lebt nur noch Corina, deren Schwester ist 1992 in England gestorben. Corina erlebte „Gotte Toni“ als ihre eigentliche, wahre Mutter.
Mit 30 Jahren wurde sie nach Baden bei Wien gerufen, um ihre kranke Tante bis zu deren Tod zu betreuen und zu pflegen. In dem von dieser Tante geerbten Haus in der Hildegardgasse 16 lebte sie von der Zimmervermietung, war aber vor allem eine rührend besorgte Freundin der meisten beherbergten Studenten und Gäste.
1974 heiratete sie den verwitweten Gymnasiallehrer Prof. Albert Schelling und kam so zu neun Stiefkindern. Die jüngsten waren 9 und 13 Jahre alte Buben, die ihr, so wie die Schwägerin in der Vorarlberger Nachbarschaft, das Eheleben nicht leicht machten. 18 Jahre blieb Antonia bei ihrem Ehemann in Feldkirch, dann kehrte sie für die letzten 22 Jahre ihres Lebens in ihr Gästehaus nach Baden bei Wien zurück.
Im Februar 2000 verwitwet, konnte Antonia Schelling ihre vielfältigen Interessen endlich voll auskosten. Großzügig ließ sie alle an ihrem Wohlstand teilhaben, Familie, Gäste und Mieter. Ihr Haus und ihre Bad Ischler Wohnung verschenkte sie in den letzten Lebensjahren. Ich bin mir gewiss, dass sie heute glücklich und zufrieden auf ihr Lebenswerk schaut und in Frieden ruht.
Mag. Josef Schelling, Stiefsohn
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