"1500 sind zu viel!"
Überfülltes Lager: Stadtrat Babler befürchtet im Ernstfall "verstopfte Fluchtwege für die Flüchtlinge".
TRAISKIRCHEN. An die 1500 Menschen, so viele wie schon lange nicht, sind derzeit in das Flüchtlingslager hineingepfercht, fünfmal mehr als eigentlich zwischen der Stadt und dem Innenministerium vereinbart. Und um 1000 mehr als die definierte Höchstgrenze von 480 Personen. "Es kann keine Rede mehr von einer überschaubaren und gut zu betreuenden Anzahl von AsylwerberInnen auf diesem Areal sein", sagt Stadtrat Andreas Babler (SP).
Die Stadt fordert nun eine sofortige Reduzierung und will einen bau- und feuerpolizeilichen Aufnahmestopp für die Erstaufnahmestelle OST, so das "Amtsdeutsch" für das Flüchtlingslager, erreichen. Babler: "Es geht um den Schutz der Flüchtlinge in der Betreuungsstelle – beispielweise im Falle eines Brandes. Da darf es nicht aufgrund von politischen Spielereien und Unvermögen der Bundesregierung zu Schaden für die Menschen bzw. im schlimmsten Fall zu Todesfällen kommen. Im Ernstfall würden die Fluchtwege für so viele Menschen nicht ausreichen."
Einmal mehr erinnern die Traiskirchner Stadtväter auch an eine von Bürgermeister Knotzer eingebrachte Forderung: In jedem Bundesland solle ein Erstaufnahmezentrum eingerichtet werden. "Das wären dann natürlich nicht solche Massenlager und besser betreubar. Und außerdem sind wir der Meinung, dass es in der Flüchtlingsfrage eine österreichweite Solidarität der Länder geben muss. Künftig soll es nur dann Geld für Länderprojekte wie Infrastruktur oder Bau geben, wenn auch die Pflichten gegenüber der Bundesregierung erfüllt werden. Eine dieser Pflichten ist klar die Erfüllung der Quote an betreuten AsylwerberInnen."
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