Sammelinitiative in der Einöde
700 Mist-Stücke auf 3,5 Kilometern (mit Umfrage)

- von links: Ulrike Brocza, Lucija Schwarzott, Tadej Brezina, Martina Reisenbichler, Christine Holy
- Foto: privat
- hochgeladen von Gabriela Stockmann
PFAFFSTÄTTEN/EINÖDE. Alle fünf Meter ein Stück Müll. So die Bilanz einer Sammelinitiative vorige Woche entlang der L4010 und der L2099 zwischen Pfaffstätten und Einöde. "Zu fünft waren wir auf einem dreieinhalb Kilometer lange Abschnitt unterwegs und haben exakt 703 Stück Müll gefunden, einzeln fotografiert und mitgenommen!", erzählt Tadej Brezina, einer vom Team. Am häufigsten fand man übrigens Red-Bull-Dosen vor Plastikflaschen und Café-Latte-Bechern.
"Wir sind ja gerne geschockt, wenn wir vom Plastik vermüllte ehemalige Traumstrände in fernen Ländern sehen. Aber wir selber sind um nix besser!", so Brezina. Vor allem die Autofahrenden entsorgen gerne ihren Müll durchs Autofenster, stellt die Sammelinitiative fest. Auch die Forstarbeiter, die in der Region derzeit mit Schlägerungen befasst sind, dürften es mit dem Wegwerfen eher locker nehmen.
Abtransport per Fahrrad
"Die Convenience-Food-Gesellschaft entsorgt ihren Müll conveniently durch's Autofenster", resümiert Brezina. Alle 703 Stück Müll wurden übrigens in einem Lastenfahrrad abtransportiert, jedes einzelne Mist-Stück in die sozialen Medien hochgeladen. Die Initiative will aber nicht nur den Mist der anderen wegräumen, sondern richtet auch einen politischen Appell an die Produktionsbetriebe und den Verkauf: "Was gedenkt ihr am Produktions- und Verpackungs-System zu verändern, dass durch eure Kundschaften mit euren Verpackungen unsere gemeinsame Natur nicht weiter komplett versaut wird? Mehrweggebinde, Pfand, ... wie bringt ihr euch da positiv und mit Nachdruck ein, damit sich das schnell ändert?"






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