Ausstellung
Aufbaden-Abbaden. Kurkultur in Baden ist frisch befüllt

Aufbaden-Abbaden im Kaiserhaus Baden ist Frisch befüllt. | Foto: Thomas Magyar
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Die Ausstellung Aufbaden-Abbaden. Kurkultur in Baden – frisch befüllt! wurde erweitert und ist vom 23. März bis zum 3. November 2024 im Kaiserhaus Baden zu sehen.

BADEN. Das Bad ist frisch befüllt! Die Ausstellung Aufbaden-Abbaden. Kurkultur in Baden frisch befüllt! taucht weiter nach Kurgeschichten vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart und entwirft Ausblicke auf eine zukünftige Bade(n)kultur. Sie ist eine Erweiterung der letztjährigen Ausstellung, mehrere Räume sind komplett neugestaltet. „Kinder auf Kur“, ein Ausblick auf die Zukunft der Kur sowie weitere Hörstationen und ein Video-Rundgang zu den Quellen in Baden zählen zu den Neuerungen. Zu sehen ist die Ausstellung von 23. März bis 3. November 2024 im Kaiserhaus Baden.

Aufbaden-Abbaden

Historische Reiseführer und Kurlisten, kunstvolle Stiche, Schwefelsteine, kuriose Turn- und Therapiegeräte sowie frühe Filmaufnahmen und Fotografien erzählen von der Entwicklung der Badekultur und des Kurtourismus in Baden. Der Ausstellungsrundgang in sechs Räumen lädt ein, dem Ablauf eines Kuraufenthalts zu folgen. Nicht nur Erwachsene gehen auf Kur – auch Kinder kommen nach Baden und sind eingeladen, sich mit allen Sinnen in die Ausstellung zu vertiefen. Die durch die Zeit reisende Wanda nimmt die Besucherinnen und Besucher mit jugendlicher Neugier von Raum zu Raum. Der dafür produzierte Kurzfilm begleitet Wanda auf der Suche nach den Schwefelquellen und zeigt besondere Einblicke in den Untergrund der Stadt.

Aufbaden Abbaden
 | Foto: Kaiserhaus Baden

Ein eigener Raum widmet sich den Sprösslingen der Bade(n)fanatikern. Denn auch das Abtauchen im Bällebad ist ausdrücklich erwünscht und heitert nachweislich auf. Die durch die Zeit reisende Wanda führt die jungen Besucherinnen und Besucher von Raum zu Raum und macht „das gelbe Gold“ hör- und erlebbar. Durch die interaktive Ausstellungsgestaltung, das „Schwafel-Schwefelheft“ und die „Stinkekarte“ können Kinder die Ausstellungsräume spielerisch erkunden.

Auch die „Zukunft der Kurstadt Baden“ wird in den Fokus gerückt: Wissenschaftler:innen – u. a. Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb und Medizinhistorikerin Daniela Angetter-Pfeiffer – werden ebenso wie das Publikum der Ausstellung um ihre Meinung gefragt. „Badener Schwefelkinder“ wie Gerda Rogers und Marlene Streeruwitz teilen ihre Ideen für die Zukunft Badens.

Unterhaltung in Baden. | Foto: Thomas Magyar

Weitere Hörstationen und ein besonderer Rundgang zu den Quellen ergänzen die Zeitreise. Was kann die Kurstadt Baden aus ihrer Geschichte für die Zukunft schöpfen? Wie lässt sich eine nachhaltige und zukunftsweisende Bäder- und Kurkultur gestalten? Und welche sind die Wünsche, Ideen und Hoffnungen der Besucher:innen für die Zukunft Badens?

Kurkultur in Baden

Auf der Suche nach Genesung und Erholung zieht es seit Jahrhunderten Gäste aus aller Welt in die Kurstadt. Sie baden im Schwefelwasser, wandeln in der Trinkhalle, bandeln ein wenig im Kurpark an oder versuchen ihr Glück auf der Trabrennbahn.
Die Unterkünfte des Kurorts Baden waren so verschieden wie die Bedürfnisse der Besucher:innen: Die Bandbreite reichte vom noblen Kurhotel über Gasthöfe und Privatunterkünfte bis hin zum Wohltätigkeitshaus. Eine attraktive Anbindung an den öffentlichen Verkehr war wichtig für den Standort der Kurstadt Baden. Mehrsprachige Reiseführer bilden eine wesentliche Quelle, mehr über die gesellschaftliche und kulturpolitische Situation Badens in unterschiedlichen Zeiten zu erfahren.

Schwefel | Foto: Thomas Magyar

Ob nackt oder im hochgeschlossenen und im Saum mit Blei beschwerten Badekleid, gebadet wurde in der Geschichte des Heilbadens gemeinsam oder getrennt – nach Geschlecht, aber auch nach Religionszugehörigkeit und sozialer Stellung. Das belegt die Einrichtung von Badehäusern, die bestimmten gesellschaftlichen oder religiösen Gruppen vorbehalten waren, wie zum Beispiel die Armenbäder oder das sogenannte Judenbad. Badeordnungen geben Einblicke in Hygiene- und Moralvorstellungen ihrer Zeit. Sie regelten unter anderem auch, welche Art von Gesang in den Bädern erlaubt oder verboten war.

Schlaglichter werden auf die Bäderheilkunde und ihre therapeutischen Anwendungen geworfen, anhand derer sich medizinhistorische Entwicklungen nachvollziehen lassen. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts betreiben Bader oder „Landschaftschirurgen“ die Badstuben und bieten Dampfbäder oder auch Aderlässe an. Bereits um 1900 stärken Kurgäste in Baden ihre Muskeln an Zandergeräten.

Aufbaden-Abbaden im Kaiserhaus-Baden | Foto: Thomas Magyar
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Die kurios anmutenden Fitnessgeräte werden zu dieser Zeit vom schwedischen Heilgymnastiker Gustav Zander in Europa und den USA im industriellen Maßstab vertrieben. Gegenwärtig liegt der medizinische Schwerpunkt der Kur in Baden auf der Behandlung von Beschwerden des Stütz- und Bewegungsapparates sowie rheumatischen Erkrankungen.

Eine erfolgreiche Kur bedeutete neben den Anwendungen ausreichend Bewegung im Freien und ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm. Der Kurpark war Dreh- und Angelpunkt des gesellschaftlichen Aspekts des Kurens. In den Kaffeehäusern trafen sich Kurgäste, um zu plaudern, Zeitung zu lesen oder eine Partie Karten zu spielen. Wem Tarock zu langweilig war, kaufte sich ein Tombola-Los, ging zur Trabrennbahn und setzte dort auf das schnellste Pferd, oder versuchte sein Glück im Casino. Dieses hat seit 1934 seinen Standort im ehemaligen Kurhaus.

Aufbaden-Abbaden im Kaiserhaus-Baden | Foto: Thomas Magyar
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Zum Zweck der Trinkkur wurde im 19. Jahrhundert erstmals eine überdachte Trinkhalle errichtet. Bereits im 16. Jahrhundert wurde das Badener Schwefelwasser – pur oder mit Milch vermischt – zum Trinken verabreicht. Es gilt als schleimlösend und entgiftend.

Organisation: Kaiserhaus Baden | Ulrike Scholda
Kuratorinnen: purpurkultur | Beatrice Jaschke, Veronika Hackl, Marion Oberhofer
Gestaltung: Extraplan | Stefanie Muther, Emanuel Mauthe, Birgit Mayer

Ausstellungsdauer: 23. März bis 3. November 2024
Ort: Kaiserhaus Baden, Hauptplatz 17, 2500 Baden
www.kaiserhaus-baden.at

Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen 10 bis 18 Uhr
Führungen Samstag, Sonntag und an Feiertagen um 16 Uhr
Familienführung um 11 Uhr: Samstag 13. April, 25. Mai, 22. Juni, 24. August,
28. September und 19. Oktober 2024

Kaiserhaus Baden
 | Foto: Kaiserhaus Baden

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