Erlösende Nachricht aus Lanzarote
Badener Ehepaar kommt am Sonntag heim
LANZAROTE/BADEN. Peter und Elfriede Friesenbichler lieben die Kanareninsel Lanzarote. Die Insel ließ das Künstlerehepaar schon gedanklich nie los. Doch jetzt - in Coronazeiten - durften sie nicht abreisen und saßen tagelang auf der Vulkaninsel fest. Das war dann doch entnervend.
"Wir haben keinen Kontakt zu irgend einer offiziellen Stelle, alle Leitungen sind hoffungslos überlastet - und mit den Mails funktioniert es auch fast nicht. Wir sind immerhin beim Außenministeium registriert und können im Moment nur warten", schreibt uns Elfriede Friesenbichler in einem Mail, das schließlich unsere Redaktion doch erreicht.
Das Ehepaar wollte am Montag, dem 16. März, planmäßig mit Iberia nach Hause Fliegen. Doch der Flug wurde einige Stunden vor dem Abflug storniert - Elfriede und Peter waren bereits zum Flughafen aufgebrochen.
Polizei ist sehr streng
Im Moment heißt es nur warten. "Es gibt eine völlige Ausgangssperre, man darf nur zum Einkaufen, zum Arbeiten oder zum Arztbesuch auf die Straße. Das öffentliche Leben steht still, alles ist geschlossen." Die Polizei agiert sehr rigoros. Peter Friesenbichler wollte vor dem gemieteten Haus Palmen fotografieren und wurde von der vorbeifahrenden Polizei aufgefordert, sofort ins Haus zurückzugehen. Immer wieder Lautsprecher-Durchsagen.
Das Ehepaar ist von der Vulkaninsel seit jeher künstlerisch fasziniert. Sie stellten erst voriges Jahr ihre Lanzarote-Werke unter dem Titel "Malpais" (d.h. schlechtes Land). Peter Friesenbichler zeigte Fotos, Elfriede Malerei in der Galerie im Turm der BH Baden.
Gerade jetzt, Dienstag Abend, wissen die Friesenbichlers nichts darüber, wie die nächsten Tage verlaufen werden. "Das einzige, was wir wissen, ist, dass wir vorerst in dem gemieteten Haus bleiben können. Aber es ist fraglich, wie lange."
Aus der Heimat bekommen die Friesenbichlers aufmunternde Worte via Facebook. Sofern sie eine Internetverbindung herstellen können...
Update vom 19. März: "Wir sitzen noch immer fest"
Elisabeth Friesenbichler schickt uns einen Lagebericht am Donnerstag Nachmittag: "Wir sitzen noch immer in Lanzarote fest – und wissen nicht wie lange! Wir haben endlich mit dem Außenministerium Kontakt aufnehmen können, dort weiß man aber nicht ob und wann es eine Rückholaktion aus Lanzarote gibt. Die Insel ist sehr klein, nur wenige Österreicher kommen hierher. Hier in Playa Blanca ist es gespenstisch leer und still. Alle Urlauber (vorwiegend Engländer), die noch die Möglichkeit hatten wegzukommen, haben dies auch genutzt. Im kleinen Supermarkt herrschen strenge Regeln: Man darf nur mit übergezogenen Handschuhen hinein (ein Behälter mit Einweg-Handschuhen steht am Eingang), es wird strikt auf den Abstand zueinander geachtet! Ansonsten: Im Haus bleiben, die Sonne beobachten und dem Wind zuhören!"
Update vom 23. März: "Am Sonntag kommen wir heim!"
Nach langem Warten, Suchen und Zittern konnte das Ehepaar am Sonntag zu Mittag freudig auf Facebook verkünden: Wir fliegen am Sonntag mit Eurowings nach München und von dort geht es per Zug oder Auto in die Heimat. Dort wartet die 14tägige Quarantäne, in die sich alle Österreich-Heimkehrer begeben müssen.
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