Interview mit der Direktorin der Mittelschule Pelzgasse, Brigitte Gumilar:
Ein Schulstart mit offenen Fragen

Direktorin Brigitte Gumilar in der Mittelschule Pelzgasse | Foto: zVg
  • Direktorin Brigitte Gumilar in der Mittelschule Pelzgasse
  • Foto: zVg
  • hochgeladen von Gabriela Stockmann

BEZIRKSBLÄTTER. Am 7. September ist Schulstart. Schon alles fix geplant in der Mittelschule Pelzgasse?
DIR. BRIGITTE GUMILAR: Viele Fragen sind noch offen, ich hoffe bald auf mehr Details. Aber eines ist fix für mich: dass wir weitgehend Menschenansammlungen im Inneren vermeiden werden, schon am ersten Schultag.

Wie wollen Sie das machen?

Der erste Schultag ist der Tag, wo immer alle gleichzeitig um 9 Uhr in der Schule sind, 550 Kinder und Eltern. Wir öffnen deshalb den zweiten Schuleingang, für alle Klassen im hinteren Teil der Schule. Es wird eine Maskenpflicht bis zum Eintreffen in der Klasse geben, die Klasse selbst gilt dann als Haushaltsgemeinschaft. Weiters werden wir die große Pause neu regeln, besser staffeln und so lange wie möglich auch den Aufenthalt im Freien nutzen. Drängeln beim Schulbuffet wird Geschichte sein. Es wird immer eine Liste durchgehen, auf der die Kinder ihre Wünsche eintragen, und das wird dann in die Klasse geliefert.

Wie geht es der Corona-Ampel?
Fix ist, dass wir sie bekommen und auch was die Farben an Maßnahmen bedeuten. Offen ist noch, wer die Farbe nach welchen Kriterien bestimmt. Diese Informationen wird es bei der Leiter/-innen Tagung in der kommenden Woche geben, denke ich.

Wird es Testungen geben? Der Gurgeltest ist ja in aller Munde...
Die Kinder müssen nicht gurgeln, die Lehrer haben die Möglichkeit, sich freiwillig zu einem kostenlosen Gurgeltest anzumelden. Der ist eine Momentaufnahme. Ich habe Sorge vor nicht notwendigen Quarantänen mehrerer Kollegen und Kolleginnen in der ersten Schulwoche.

Was passiert, wenn ein Lehrer, eine Lehrerin jetzt oder unterm Jahr positiv getestet wird?
Quarantäne, das ist klar. Aber wie lang, ob die Quarantäne ein Krankenstand oder Homeoffice ist, weiß ich noch nicht. Ich weiß auch nicht, was mit Lehrern geschieht, die aufgrund einer definierten Vorerkrankung ein ärztliches Attest haben. Müssen die für immer von zu Hause arbeiten? Aber wie? Im Pflichtschulbereich ist Video-unterricht höchstens eine Notlösung für kurze Zeit. Je kleiner die Kinder, desto mehr brauchen sie Beziehung.

Ist das eine Erkenntnis aus dem Homeschooling?

Eine Bestätigung von dem, was wir ohnehin wissen. Zum Glück hatten Kinder und Lehrer vorm Shutdown bereits eine Beziehung aufgebaut. Und so haben wir in dieser Zeit kein Kind verloren. Bei manchen haben wir sogar persönlich an die Tür geklopft. Und die Schule stand für alle, die Betreuung brauchten, immer offen.

Aber nicht jedes Kind hat wohl einen Laptop oder einen Internetzugang zuhause. Wie hat das Homeschooling funktioniert?
Im Wesentlichen übers Handy, ein Handy haben nämlich alle Kinder. Die Aufgaben wurden übers Handy geschickt, ausgefüllt, abfotografiert und per Whatsapp oder E-Mail an den Lehrer zurückgeschickt. Viele Lehrer waren aber von ständiger Computerarbeit schon völlig erledigt. Das ist nicht das, warum sie Lehrer geworden sind. Jedenfalls war es ein immenser Mehraufwand. Dazu kommt, dass wir vom Bund nur 16 Leih-Laptops bekommen haben, das ist definitiv zu wenig. Wir werden gleich zum Schulstart den Bedarf erheben und bei der Bildungsdirektion nachfordern. Und wir hoffen, dass wir alles bekommen.

Erwarten Sie von Corona große grundlegende Veränderungen im Schulwesen?
Ich wünsche mir eine baldige Rückkehr zur Normalität. Ich erwarte allerdings einen gewaltigen Ruck in Richtung Digitalisierung, und ich hoffe, dass dabei die positiven Aspekte betont werden.

Die da wären?

Viele Lehrer haben mir erzählt, dass sie auf die Kinder individuell besser eingehen konnten. Die stilleren Kinder, die im Klassenverband kaum auffallen, bekommen mehr Aufmerksamkeit.

(Interview: Gabriela Stockmann)

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.