Zu viel Verkehr und schwere Brummer:
Haidhof-Siedler proben den Aufstand
BADEN. 4000 Pkw und Lkw nutzen täglich die Straße durch die Haidhofsiedlung als Abkürzer zwischen Baden und B17. Die Anrainer informierten per Brief alle Stadt- und Gemeinderäte. Sie fordern ein Tempolimit von 40 km/h in der ganzen Siedlung sowie ein Fahrverbot für Lkw von 7,5 Tonnen.
Verärgert ist man außerdem darüber, dass vor vielen Jahren - im Zuge der Verbreiterung der Südautobahn - eine Lärmschutzwand versprochen wurde. Doch bis heute geschah nichts. "Außerdem wollen wir vor dem Kindergarten einen Schutzweg, denn die Kinder müssen dort die stark befahrene Straße queren", sagt Anrainer Udo Landauer. Er sammelte 170 Unterschriften von ca. 350 Haidhof-Bewohnern. Und man fand, dass dies eine ausreichende Zahl sei, sich per Brief an alle Politiker der Stadt zu wenden. "Die Antworten blieben karg", sagt Udo Landauer. Lediglich die Vizebürgermeisterin habe telefonisch reagiert, ohne weitere Zusagen.
Aktiver war die Fraktion der Bürgerliste "Wir Badener". Sie brachte in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres 2021 (14. Dezember) einen Dringlichkeitsantrag zur Causa Haidhof ein. "Es ist nicht zu verstehen, warum niemand antwortete", empörten sich Jowi Trenner und Peter Koczan. Ihr Antrag fand im Gemeinderat aber keine Zustimmung. Die Oppositionsparteien Wir Badener, SPÖ, Neos und FPÖ stimmten mit 15 Stimmen (von 41) geschlossen für den Antrag, 24 Mandatare von Grünen und ÖVP dagegen (2 Enthaltungen).
Bürgermeister Stefan Szirucsek (ÖVP) bemerkte, dass bereits erste Gespräche mit der Asfinag betreffend der einst versprochenen Lärmschutzwand stattgefunden hätten. Zu den anderen Punkten äußerte er sich in dieser Sitzung nicht. Es fand keine Debatte statt. Diese verlagert sich nun offenbar in die Medien.
Zwei Unterschriftenlisten
Es gibt übrigens nicht nur die Unterschriftenliste von Udo Landauer sondern auch der Anrainerin Uschi Obermeier. Sie plädiert an Stelle einer Lärmschutzwand für die Erhöhung des auf eigene Kosten errichteten Walls. "Die Verkehrsberuhigung wäre auch für den Teil VOR der Autobahnbrücke wichtig. Besonders hier rasen die Autofahrer so schnell, dass man oft nicht einmal die Straße queren kann, um auf den Radweg zu gelangen." Seit Errichtung des Radweges fehlt in dem Bereich der Windschutzgürtel. Die Bewohner müssen oft ihre Zäune stützen, damit sie nicht umgeweht werden."
Letzte Entwicklung: Nach dem abgeschmetterten Wir Badener-Dringlichkeitsantrag lud der Bürgermeister Udo Landauer nun zum Gespräch ein. Dieses wird am 17. Jänner stattfinden.
Weiters klagt man über Fluglärm vom Flugplatz Kottingbrunn.
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