Hauszeichen und Hausnamen
Kulturhistorischer Spaziergang mit Dr. Maurer
BADEN (mar). Zweimal hatten an Geschichte und Kultur Interessiert im Oktober die Möglichkeit, an einem kulturhistorischen Spaziergang mit Stadtarchivar Dr. Rudolf Maurer teilzunehmen. Thema waren dieses Mal die Hauszeichen und Hausnamen in Baden. Vom Treffpunkt vor dem Heiligenkreuzer Hof ging es durch das ehemalige Bürgerspital, Gutenbrunnerstraße und Johannesgasse Richtung Schwechat, weiter durch die Peterhofgasse und durch die Vöslauerstraße und über den Josefsplatz wieder zurück in die Innenstadt. Überall, zu allen Straßenecken und Hauswänden, wusste Maurer Geschichten aus grauer Vorzeit oder jüngerer Vergangenheit zu erzählen. Wer hätte zum Beispiel gewusst, dass der älteste Hausname Badens dem Heiligenkreuzer Hof gehört? Oder dass die Herrschaft Gutenbrunn jedem Haus den Namen eines Heiligen verordnete? So kam das Haus Ecke Gutenbrunnerstraße/Rollettgasse zu der Ehre, sich nach dem Heiligen Johannes nennen zu müssen. Dass man die Dreifaltigkeit dem Evangelisten vorzog, beweist noch heute ein Bild an der Außenwand.
Hauszeichen wurden übrigens aufgrund des herrschenden Analphabetismus eingeführt: Adressen hätte kaum jemand lesen können. Der "übliche Respekt", den man - dank zunehmender Alphabetisierung? - nicht mehr benötigten Hauszeichen erwies, war leider oft, sie zu zerschlagen und wegzuwerfen. Nur wenig haben sich an den Häusern selbst erhalten oder hatten das Glück, im Rollettmuseum ein neues Zuhause zu finden.
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