Impfen 2019
Impfmoral durch Verstehen verbessern

Dr. med. Judith Glazer, Präsidentin des Verbandes der Schulärzte und Schulärztinnen Österreichs. | Foto: Glazer/privat
  • Dr. med. Judith Glazer, Präsidentin des Verbandes der Schulärzte und Schulärztinnen Österreichs.
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BADEN. Dr. Judith Glazer ist Ärztin für Allgemeinmedizin und Präsidentin der Gesellschaft der Schulärztinnen und Schulärzte Österreichs. Wohl tausende Schulkinder hat sie im Lauf ihrer Karriere schon betreut. Im Interview spricht sie über die Segnungen des Impfens.

BEZIRKSBLÄTTER: Ein heute geborenes Baby bekommt bis zum 18. Geburtstag satte 50 Impfungen. Ist das zu viel oder kann es nie genug sein?
Dr. JUDITH GLAZER: Impfungen gehören zu den erfolgreichsten Errungenschaften unseres heutigen Gesundheitszustands und zu der positiven Gesundheitsrate unserer Kinder. Viele Infektionskrankheiten werden heute dadurch nahezu nicht mehr gesehen. Der Nachteil: Viele Krankheiten haben durch das Impfen ihre Bedrohung verloren z.B. Diphtherie, Kinderlähmung, Keuchhusten und Masern. Gerade deshalb kommt es heute wieder zu höheren Fallzahlen, die sogar Spitalsaufenthalte erzwingen.

Kräftigen Impfungen aus medizinischer Sicht das Immunsystem oder schwächen sie es?
Impfungen helfen das spezifische Immunsystem mit Antikörper auszustatten, das damit bei Kontakt mit der Erkrankung sofort mit Abwehr durch aufgebaute Antikörper reagieren kann und somit der Mensch gesund bleibt. Das Immunsystem eines Babys ist durch Impfungen in der Lage entsprechende Abwehrstoffe (Antikörper) aufzubauen und sich damit vor den wirklichen Infektionen zu schützen. Auf Grund der Wichtigkeit ist es ein weltweites Anliegen der Gesundheitsbehörden ein für alle zugängliches Impfsystem zu gewährleisten. In Österreich haben wie dazu das kostenfreie Kinderimpfprogramm, welches jährlich vom Obersten Sanitätsrat aktualisiert wird.

Ist in letzter Zeit aus Ihrer Erfahrung die Impfmoral gestiegen oder hat abgenommen?
In den letzten Jahren haben sich einzelne Gruppen entwickelt, die Impfungen ablehnen. Hier muss man definitiv entgegen treten. Es sind vorwiegend Menschen, welche die Krankheiten nicht wirklich gesehen haben und die das Ausmaß und die Folgen einer überlebten Infektion unverantwortlich verharmlosen. Jedes ungeschützt erkranktes Kind, bei dem die Erkrankung verhinderbar gewesen wäre, ist eines zu viel.
Die Impfmoral muss daher durch Verstehen, was Impfung bedeutet, wieder verbessert werden, in einer für alle verständlichen Sprache!
Ein selbstbestimmter, verantwortungsvoller Umgang mit dem Thema Impfung ist hier gefragt.

Gibt es inzwischen „neue“ Krankheiten, die noch nicht mit Impfungen zu bekämpfen sind?
Ja es wird geforscht, ich denke hier z.B. an Impfungen der Zukunft wie HIV, Diabetes, Infektionen, die durch Mückenstiche übertragen werden.
Ich rate allen Jungeltern den Kontakt zu ihren Kinderärzt_innen zu halten und sich vertrauensvoll individuell beraten zu lassen.

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