Polizei warnt
Internet: Erpressungen mit Nacktfotos im Bezirk Baden

Bezirkspolizeikommandant Oberstleutnant Oliver Wilhelm und Chefinspektor Günther Skrianz sichten Chatprotokolle. | Foto: Preineder
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Im Bezirk Baden kommt es vermehrt zu Erpressungsfällen, bei denen die Täter die Opfer  zur Herausgabe von einschlägigen Fotos verleiten, mit denen diese dann erpresst werden. Die Polizei hat rät zur Vorsicht und dem Sichern von Beweismittel.

BEZIRK BADEN. Alles beginnt ganz harmlos mit einer Freundschaftsanfrage in den sozialen Medien. Die Opfer sind meist aus der jüngeren Generation. Doch rasch will der oder die Unbekannte Nacktfotos oder Videos. Wer sich darauf einlässt kann Opfer von sogenannter Sextortion-Erpressung werden.

Der Begriff Sextortion setzt sich aus „Sex“ und „Extortion“ zusammen. Sextortion bezeichnet eine Methode, bei der eine Person mit Bild- und Videomaterial, das sie beim Vornehmen sexueller Handlungen oder nackt zeigt, erpresst wird. 

Die Weitergabe der Fotos und Videos an Familie und Freunde wird angedroht, wenn die Opfer nicht zahlen. Die Täter verlangen meist ein paar tausend Euro, dann kommen weitere Forderungen. 

Bezirkspolizeikommandant Oberstleutnant Oliver Wilhelm und Chefinspektor Günther Skrianz warnen eindrücklich davor, dass sich diese Art der Erpressung auch im Bezirk Baden vermehrt auftritt. Etwa zwei Drittel der Fälle sind versuchte Erpressung. Sie rechnen jedoch mit weitaus mehr Fällen, als gemeldet werden, da sich Opfer schämen.

Aktuelle Fälle im Bezirk

Derzeit gibt es mehrere Ermittlungen zu Sextortion-Erpressungsfällen im Bezirk. Allein im Zeitraum vom 25. bis 31. Oktober gab es drei Fälle in Baden, einer in Sooß, einer in Bad Vöslau. In drei Fällen blieb es beim Versuch. 

Das Chat Protokoll eines realen Falls zeigt innerhalb von wenigen Sätzen den Wechsel von "Mir ist langweilig" bis zu dem Vorschlag "etwas zu tun, um sich lebendig zu fühlen". Dann schon folgt die Aufforderung ein Video von sich bei sexuellen Handlungen zu schicken, mit dem Versprechen welche retour zu schicken.

Mögliche Vorgehensweise

Die Zielpersonen erhalten über soziale Netzwerke wie beispielsweise Facebook, Dating-Plattformen oder WhatsApp eine Einladung oder Freundschaftsanfrage einer ihnen unbekannten, attraktiven Person.

Nach einer Kennenlernphase erfolgt die Aufforderung an das Opfer, in einen Videochat, wie zum Beispiel Skype, zu wechseln und sich dort nackt zu zeigen, zu masturbieren, ausgelassen nackt herumzutanzen oder anzüglich zu posieren. Um glaubhaft zu wirken, macht das Gegenüber mitunter den ersten Schritt, indem sie sich nackt zeigt oder beginnt, sich vor der Zielperson zu befriedigen.

Manchmal findet die Kommunikation aber auch ausschließlich in Messenger-Apps wie Whats App statt. Die Betroffenen sollen aufreizende Fotos von sich senden, mit denen sie später erpresst werden. In der Regel wird der Veröffentlichung der Videos oder Nacktfotos in sozialen Netzwerken oder mit der Übermittlung an die Familie oder Freunde der Betroffenen gedroht. Die Täter nutzen dabei die Angst und Scham der Opfer als Druckmittel.

Es sind auch Fälle bekannt, in denen die Erpressung stattgefunden hat, obwohl die Betroffenen die Absicht rechtzeitig erkannt und sich nicht vor der Webcam ausgezogen bzw. keine Nacktfotos verschickt haben. Die vorhandenen harmlosen Videoaufnahmen bzw. Profilbilder des Opfers werden mit gefälschten Aufnahmen sexueller Handlungen manipuliert.

Achten Sie dabei besonders auf folgende Alarmsignale:

  • Fremde, vornehmlich attraktive Personen nehmen mit Ihnen Kontakt auf. Auf verdächtigen Profilen gibt es meist wenig persönliche Informationen, aber viele aufreizende Fotos.
  • Neue Online-Bekanntschaften wollen rasch in einen Video-Chat wechseln.
  • Im Video-Chat beginnt sich das Gegenüber schon nach kurzer Zeit auszuziehen. Folgen Sie in keinem Fall Aufforderungen sich selbst nackt zu zeigen.
  • Decken Sie Ihre Webcam ab, solange Sie Ihrem Gegenüber nicht vertrauen. Denken Sie daran, dass alles was Sie vor der Webcam machen, vom Gegenüber aufgezeichnet werden kann.
  • Wählen Sie sichere Privatsphäre-Einstellungen in sozialen Netzwerken. Je weniger von Ihrem Profil öffentlich einsehbar ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit in das Visier von Sextortion-Erpressern zu geraten.

Tipps der Kriminalprävention:

  • Brechen Sie sofort jeglichen Kontakt mit den Erpressern ab und blockieren Sie diese, wenn möglich, im Sozialen Netzwerk. Melden Sie die Fake-Accounts an die Seitenbetreiber.
  • Gehen Sie nicht auf die Forderungen ein und überweisen Sie kein Geld. Das Bezahlen schützt nicht vor einer Veröffentlichung, oft fordern die Täter nach der ersten Überweisung noch mehr Geld.
  • Sichern Sie relevante Beweismittel: Screenshots des Accounts, das Chat-Protokoll, den E-Mail-Verkehr.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle. Nur so ist eine strafrechtliche Verfolgung der Erpresser möglich.

Die Spezialisten der Kriminalprävention stehen Ihnen gerne mit unabhängiger und kompetenter Beratung zur Verfügung.

Für eine individuelle Beratung wenden Sie sich an Ihre Polizeidienststelle!

Bezirkspolizeikommandant Oberstleutnant Oliver Wilhelm und Chefinspektor Günther Skrianz sichten Chatprotokolle. | Foto: Preineder
Bezirkspolizeikommandant Oberstleutnant Oliver Wilhelm und Chefinspektor Günther Skrianz.
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