Im Kunstverein Baden
Kunstwerke gehen der Frage nach, was ein Genie ist
BADEN. Von 11. Juli bis 30. August zeigt der Kunstverein Baden (Beethovengasse) Werke zum Thema "Be*ethoven Genius - Genie und Gender.
Minna Antova, Christian Bazant-Hegemark, Michael Bottig, Andreas Dworak, Martina Funder, Klaus Hollauf, kozek hörlonski, Cornelia König, Doris Libiseller, Catherine Ludwig, Ela Madreiter, Cornelia Mittendorfer, Michael Niemetz, Rosa Roedelius, Lotte Seyerl, Kurt Spitaler, Monika Triska-Schaudy, Michael Wegerer setzen sich mit dem Begriff des Genies auseinander, als das Beethoven oft bezeichnet wird.
Die Vernissage ist am 11. Juli von 11 - 14 Uhr.
Es spricht: Christine Humpl-Mazegger, Kunsthistorikerin
Eröffnung: Bürgermeister DI Stefan Sziruszek
Die Geschichte des Begriffs Genie
Ein Genie (über das französische génie vom lateinischen genius, ursprüngl. „erzeugende Kraft“, vgl. griechisch γίγνομαι „werden, entstehen“, dann auch „persönlicher Schutzgott“, später „Anlage, Begabung“) ist eine Person mit überragender schöpferischer Geisteskraft („ein genialer Wissenschaftler“, „ein genialer Künstler“).
Wikipedia
„Um 1800 sprechen deutsche Dichter und Denker zum ersten Mal vom „Genie“. Sie erheben Shakespeare zum Prototypen und werfen sich überschwänglich Worte wie „Genius“, „Geist“ und „Vollkommenheit“ zu. Für die Romantiker ist ein Genie jemand, der ohne mühsam erlernten Regeln zu folgen, schon von Geburt an mit einem Talent gesegnet ist, das ihm erlaubt, Neues zu schaffen.
…
Auch in der Literaturwissenschaft spricht man, seit Roland Barthes 1967 den Tod des Autors verkündete, nicht mehr vom autonomen Subjekt, das aus sich heraus Werke schöpft. Stattdessen herrscht die Vorstellung, das Umfeld und der gesellschaftliche Kontext seien verantwortlich für das, was geschrieben wird.
…
Das wirklich Gefährliche an der Idee des Genies ist deshalb nicht, dass sie uns in die Irre führt und auch nicht einmal, dass sie uns zu kränkelnden und verrückten Individuen macht, wie es Goethe oder Thomas Mann in ihren Romanen beschreiben. Das viel größere Problem ist, dass uns der Glaube an Genies begrenzt, fixiert und fesselt.
So lange wir an Genies glauben, glauben wir daran, dass Männer mehr schaffen können als Frauen.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.