Mit 80+ noch fahrtauglich?
Sollte es gesundheitliche Überprüfungen geben? – Bezirkshauptmann Dr. Heinz Zimper spricht sich dafür aus, jedoch nicht nur für die Senioren
Sind Senioren jenseits der 80 Jahre noch fit genug fürs Autofahren? Verschiedene Lösungen werden angeregt.
BEZIRK (zedl). Erst kürzlich endete der Unfall eines 90-jährigen Autofahrers im Bezirk Neunkirchen tödlich. Eine Ausnahme. Vielleicht. Denn manche Senioren geben selbst zu, dass sie sich nicht mehr recht fahren trauen – und tun es trotzdem, sei es, weil sie aufs Auto angewiesen sind, oder weil sie uneinsichtig sind. Der Bezirkshauptmann Badens, Dr. Heinz Zimper, stellt fest, dass nicht die älteren Menschen selbst so häufig an Unfällen beteiligt sind, vielmehr würden sie oftmals durch ihr langsameres Fahrverhalten andere Verkehrsteilnehmer zu „gefährlichen Fahrmanövern“ treiben. Prinzipiell könne man laut Zimper diese Thematik nicht am Alter festmachen, da gebe es im stetig erhöhten Verkehrsaufkommen noch ganz andere Faktoren, wie Alkohol- oder Drogeneinfluss bzw. andere Stressfaktoren. Seit einigen Jahren besteht die Möglichkeit, das amtliche Dokument Führerschein abzugeben und damit auf das Autofahren freiwillig zu verzichten. Eine Option, die 2010 doch einige Personen wahrgenommen haben.
Tests wie für Berufskraftfahrer?
Die Frage, inwiefern die Fahrtüchtigkeit der Senioren überprüft werden soll, befasst europaweit Verkehrsexperten und Politiker. Oft gehört, bisher aber nicht angewendet, ist eine regelmäßige Überprüfung der Reaktionsfähigkeit und der Fahreignung durch den Amtsarzt. Berufskraftfahrer müssen derartige Tests schließlich auch über sich ergehen lassen. Und schadet es?
Bezirkshauptmann Dr. Zimper hat dazu eine ganz eigene Meinung: „Der Verkehr und die Reizüberflutung nehmen immer mehr zu. Aufgrund dieser Anforderungen müssten gesundheitliche Überprüfungen wesentlich früher angesetzt werden, bereits zehn Jahre nach dem Erhalt des Führerscheins zum ersten Mal und danach immer wieder. Der gesundheitliche Einfluss betrifft auch schon viel jüngere Altersgruppen.“
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