Süßes
Original Badener Kaffeebonbons werden seit Generationen vernascht
Sie sind süß, nostalgisch und in rosa Papier gehüllt: Die Badener Kaffeebonbons haben lange Tradition.
BADEN. Manche nennen sie gemeinerweise "Plombenzieher", andere können der Versuchung nicht widerstehen: Die echten "Badener Kaffeezuckerl" sind begehrtes Souvenir aus der Kurstadt.
Wer hat's erfunden?
Angeblich stammt das Original-Rezept von einem Angehörigen aus Napoleons Tross, der der Liebe wegen in Baden blieb und das Rezept für die süße Nascherei im Gepäck hatte: Joseph Genthon. 1826 wurde er als bürgerlicher Zuckerbäcker im Rathaus von Baden eingetragen. Er gilt als Erfinder dieser Köstlichkeit: Nach dem Tod Genthons 1858 heiratete seine Witwe den erheblich jüngeren Zuckerbäckergehilfen Ludwig Sagortz, einen Sohn des Badener Zuckerbäckers Cajetan Sagortz – der ebenfalls seit 1827 als Erfinder der Bonbons gilt.
Eva Elisabeth Ullmann, die Gattin von Johann Baptist, erwarb das Originalrezept der Bonbons vom Ehepaar Sagortz. Bis heute werden die Original Badener Kaffeebonbons in der Konditorei Ullmann im Schlossergässchen hergestellt und verkauft. Auch in anderen Badener Cafés und Süßwarengeschäften sind die Zuckerl erhältlich.
Wer kennt Badener Kipferl
Auch ein bereits in der Biedermeierzeit bekanntes Gebäck, das Badener Kipferl, wurde nach dem 1. Weltkrieg durch Fritz Ullmann wieder bekannt gemacht.
Details machen Unterschied
Wer denn nun tatsächlich das Originalrezeipt hat, war seit jeher Streitthema der Badner Zuckerbäcker. Dabei sind die wichtigsten Zutaten bei allen gleich: Kaffee, Zucker, Obers und Sirup. Kleine Unterschiede mag es schon geben. Ein kleines Firmengeheimnis bleibt, etwa im Mengenverhältnis oder in der geschmacklichen Abrundung. Das Rezept unten stammt vom Rollettmuseum.
Hier gibt's das Rezept:
- 185 ml Gekochter Zucker
- 185 ml Schwarzer Kaffee
- 1⁄2 Schote Vanille
- 125 ml Schlagobers
Alles vermengen und 20 g Kartoffelsirup mit Mandelöl bzw. Butter auf die Marmorplatte geben, auf die die Masse gegossen wird. Zuckerl formen.
Nach dem Erkalten werden die „Zeltchen“ auseinander gebrochen, in fettundurchlässiges Papier und meist in rosa Papier gehüllt. Klarer Suchtfaktor!
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