Selbständige machen mobil
1.400 unterschrieben gegen befürchtete Absiedlung der SVA-Bezirksstelle Baden nach St. Pölten
BADEN. Doris, selbstständige Steuerberaterin, wollte sich eine Physiotherapie bewilligen lassen und ging deshalb zur SVA-Sprechstunde im neuen Haus der Wirtschaftskammer Baden in der Bahngasse. Dort sah Doris Unterschriftenlisten aufliegen. Mit ihnen wollen die Selbstständigen in der Region von Semmering bis Mödling verhindern, dass die SVA-Stelle in Baden geschlossen und nach St. Pölten abgesiedelt wird. "Wir Selbstständige zahlen 20 % Selbstbehalt für jeden Arztbesuch, sind viel weniger krank als andere - und werden ständig schikaniert? - Das kann's nicht sein!" Doris unterschrieb sofort.
Die Aktion läuft bereits seit einigen Monaten, seit die Pläne der SVA bekannt wurden und es sind schon etwa 1.400 Unterschriften zusammengekommen. "Wir wissen auch nicht, wie lange wir noch hier arbeiten dürfen", sagen die Beschäftigten, die im Raum Baden leben und dann nach St. Pölten pendeln müssten.
Doris ergänzt: "Wenn man kein Auto hat, wird ein Amtsweg nach St. Pölten zur Tagesreise!" Dass es jetzt "brennt", erklärt sich historisch. Aufgrund vieler Betriebe im Raum Baden gab es hier einst die Krankenkasse der Gewerblichen Wirtschaft. Nach der Neuerrichtung in Wien blieb die Stelle in Baden erhalten, mit der Option, dass sie nach zehn Jahren auslaufen wird. Dieser Zeitpunkt ist nun erreicht.
Vonseiten der SVA hält man sich über die weiteren Pläne bedeckt. Aus der Pressestelle wird verlautet, dass man nun - nach der Übersiedlung der SVA von Wien nach St. Pölten - zunächst einmal damit beschäftigt sei, die neue Einrichtung in St. Pölten zu "stabilisieren".
Über konkretere Pläne mit Baden gibt es derzeit keine Auskunft.
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