"Tante Ottilie" Heintz ist in Baden unvergessen
"Sie war ein Teil unserer Kindheit"

Ein Bild von der Einweihung des restaurierten Höferkreuzes im Jahr 1951. Im Bild der damalige Kinderchor von Ottilie Heintz. Die Lehrerin selbst ist in der ersten Reihe mit Hut von der Seite zu sehen. Ihr Chorkind Elisabeth Hallenstein-Magyar ist das Mädchen ganz links mit der "Gretel-Frisur". | Foto: privat/aus dem Archiv des Rollettmuseums
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  • Ein Bild von der Einweihung des restaurierten Höferkreuzes im Jahr 1951. Im Bild der damalige Kinderchor von Ottilie Heintz. Die Lehrerin selbst ist in der ersten Reihe mit Hut von der Seite zu sehen. Ihr Chorkind Elisabeth Hallenstein-Magyar ist das Mädchen ganz links mit der "Gretel-Frisur".
  • Foto: privat/aus dem Archiv des Rollettmuseums
  • hochgeladen von Gabriela Stockmann

Dieser Tage jährte sich zum 70. Male die Wiederinstandsetzung des durch die Kriegswirren und danach demolierten Höfer-Kreuz in Baden Ecke Trostgasse/Flamminggasse. Eng mit der Geschichte des Kreuzes verbunden ist auch die Erinnerung an die Musiklehrerin Ottilie Heintz, Gründerin des ersten Kinderchores in Baden.

BADEN. Die Initiative zur Wiederinstandsetzung des Kreuzes kam von einigen damaligen Anrainern durch großzügige Spenden zusammen. Besonders hervorgehoben seien ZWEI Gönner: Anrainerin Henriette Bausch spendete die neue Christusfigur. Eine beträchtliche private Geldsumme kam auch  von Musikpädagogin Ottilie Heintz, für die das Kreuz ein Lieblingsplatz und ein Platz der Ruhe in einer schwierigen Zeit war. Ihr neu gegründeter Kinderchor ersang bei einem Benefizkonzert zusätzlich eine große Spendensumme.
Eines der ersten Chorkinder, Elisabeth Hallenstein-Magyar, erinnert sich: "Am 20.Mai 1951 fand die für uns Kinder aufregende große Höfer-Kreuz Einweihung statt: Der Kinderchor sammelte sich vor der Stadtpfarrkirche St.Stephan. Es ging in einer Prozession singend und betend über Boldrinigasse-Welzergasse-Trostgasse mit Stadtpfarrer-Prälat Josef Stoiber zum Höfer-Kreuz. Bei der feierlichen Segnung durften wir singen. Bürgermeister Dr. Julius Hahn dankte den Anrainern, ebenso Heurigenwirt Friedrich Gleichweit."

Zur Geschichte des Höfer-Kreuzes

Das Höfer-Kreuz wurde im 16. Jahrhundert zum ersten Male als Grenze zweier Herrschaften erwähnt. Es war für die Weinhauer eine Art Symbol. Ab dem 17. Jahrhundert fand dorthin um den Markustag 25. April alljährlich eine Bittprozession mit Segnung der Weingärten statt.
Fast 30 Jahre kümmerte sich Tante Ottilie, so wurde sie von den Kindern genannt, um das Kreuz. Ab den 1980er-Jahren verfiel es zusehends." Aber wieder fanden sich Menschen, die sich seiner "erbarmten".

Initiative der Chorkinder

Das einstige Chorkind Elisabeth Hallenstein-Magyar, inzwischen an der Wiener Volksoper engagiert, ergriff 1993 gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister August Breininger die Initiative. Zum Anlass des 110. Geburtstages von "Tante Ottilie" Heintz wurde beim Höfer-Kreuz ein Gedenkstein für sie errichtet. Gleichzeitig wurde das Kreuz restauriert.
Zur Enthüllung des Gedenksteines kamen viele ehemalige Chormitglieder, die unter der Leitung von Prof. Willy Kreuzer (Er war Klavierschüler von Tante Ottilie) drei ihrer Kompositionen zum Besten gaben. Weiters hielten der damalige Bürgermeister August Breininger und Otto Brusatti Ansprachen. Beide waren in späteren Jahren ebenfalls Chorkinder bei Ottilie Heintz.

Letzte Renovierung vor einem Jahr

Natürlich kam das Höfer-Kreuz dann wieder in die Jahre und die Stadtgemeinde Baden nahm sich erneut der Restaurierung an. Anlass war nun der 40. Todestag von Ottilie Heintz am 26. Februar 2020. Der ehemalige Kinderchor traf sich beim restaurierten Höfer Kreuz zu einer kleinen Gedenkfeier. Altbürgermeister Prof. Mag. August Breininger und Dr. Otto Brusatti würdigten Tante Ottilie Heintz und sangen ihre Lieder. Ihr 1949 gegründeter Kinderchor kann durchaus als Geburtsstunde der Badener Musikschule gesehen werden. Diesmal war die Stadtgemeinde durch die neue Generation vertreten - mit Kulturstadtrat Mag. Michael Capek, unterstützt von Prof. Gerd Ramacher, dem Leiter der Kulturabteilung.
"Den ehemaligen Kinderchormitgliedern ist es ein großes Bedürfnis, sich bei der Stadtgemeinde Baden für die Übernahme der Erhaltung dieses wunderschönen Gedenkplätzchen unserer bis über den Tod hinaus verehrten Tante Ottilie Heintz zu bedanken. Sie war ein Teil unserer Kindheit", so Elisabeth Hallenstein-Magyar.

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