So gelingt Heilig Abend trotzdem!
Heuer ist für 24.000 Kinder das erste Weihnachtsfest, das sie mit getrennten Eltern verbringen.
BEZIRK BADEN. Weihnachten – das Fest der Kinder und der Familie. Dieses Fest kann für Kinder, die eine Trennung oder Scheidung erlebt haben, eine schwierige Zeit sein. Da ergeben sich viele Fragen: Wann wird wo gefeiert und mit wem? Die Wünsche der Kinder wie im Fall der drei Geschwister Lara (12), Moritz (10) und Mona (7), die gerne die gesamten Feiertage mit der Mutter verbringen möchten, müssen in vielen Fällen hintan stehen. Vor allem, wenn die Kluft zwischen den getrennten Elternteilen sehr groß ist.
Lara (12): „Ich möchte in den Ferien einfach nicht so viel herumgereicht werden.“ Ein sehr verständlicher Wunsch ...
Daher die Frage: Worauf ist besonders zu achten, wenn man frisch geschieden ist und die Feiertage nicht für alle Beteiligten zur Qual werden sollen? Scheidungskinder durchleben Weihnachten in ihrer Erinnerung mit unterschiedlicher Intensität: das „alte“ Weihnachten, die „alten“ Bräuche, die „alten“ Verwandten, die „alte“ Wohnung. Sie erinnern sich daran, als Mutter, Vater und Geschwister zusammen feierten – in trauter Harmonie.
„Rainbows“ weiß, dass die Diskrepanz zwischen Wunschbild und Realität in Sachen Familie selten größer ist als zu Weihnachten. Die Erwartungshaltung rund um das Familienfest ist meist so hoch, dass viele Familien dem nicht standhalten. Auch die Erwartungen der Eltern können hier oft mehr von egoistischem Wunschdenken geprägt sein als von der Hinwendung zu den Kindern. Wichtig und richtig ist, wenn man diese Erinnerungen anspricht und die Kinder nicht damit alleine lässt. Wichtiger als Geschenke ist dabei die emotionale Zuwendung und der Ausdruck der Wertschätzung.
Gemeinsam feiern?
Die Experten von „Rainbows“ raten auch davon ab, gemeinsam Weihnachten zu feiern, denn dies würde die Hoffnung der Kinder nur wieder verstärken, dass wieder alles so wie früher werden könnte. Die Kinder würden auch die Zeit nutzen, um zwischen den Eltern zu vermitteln.
Eine besondere Herausforderung stellt das Patchwork-Modell dar. Auch wenn der Patchwork-Papa oder die -Mama an anderen Tagen eine wichtige Bezugsperson ist: Rund um Weihnachten sollte man sich bemühen, zurückzustecken.
RAINBOW-Tipps:
– Zuwendung schenken: Scheidungskinder brauchen zu Weihnachten besondere Zuwendung.
– Zeit und Ort: Wo und wie gefeiert wird, müssen die Eltern entscheiden. Sie sollen ihre Kinder zwar mitbestimmen lassen und nicht über ihre Köpfe hinweg organisieren. Trotzdem sollten die Eltern entscheiden, denn sich hier gegen einen Elternteil auszusprechen, ist eine große Belastung für das Kind. Statt sich über Termine zu streiten, sollten Familien lieber zweimal Weihnachten feiern.
– Art der Feier: Wie gefeiert wird, kann nicht jedes Jahr für alle zu 100 % passen und es muss auch nicht jedes Jahr gleich gefeiert werden. Mama und Papa können sich von Jahr zu Jahr abwechseln und das Fest nach ihren jeweiligen Vorstellungen mit den Kindern ausrichten.
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